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Der Sinn des Lebens
Über den Sinn des Lebens zu schreiben ist vermessen. Eine Anmaßung im wahrsten Sinne des Wortes.
Gleichzeitig ist es aber in einer areligiösen Zeit zivilisatorischen "Kopfmenschentums", in der Burn-Out und psychische Krisen durch Sinn-Entleertheit sich die Hand geben, ein Bedürfnis vieler, sich jenseits aller dogmatischen Gebundenheit und philosophischer Begrifflichkeit Gedanken darüber zu machen, was Leben außer zu arbeiten und zu konsumieren eigentlich bedeutet.
Wenn man zu jedem gegenwärtigen Zeitpunkt der Geschichte der Menschheit den Saldo zwischen Glück und Unglück, zwischen Freude und Leiden des gesamten Menschengeschlechtes bilden würde, was würde wohl überwiegen ? Der Mensch ist wohl das einzige Lebewesen, das sich den Großteil seiner Probleme selbst schafft .Er ist das einzige Lebewesen, das zwischen Gut und Böse in Relation zu seiner Kultur zu unterscheiden weiß und beide Formen im Extremen lebt.
Der Mensch erfand die grausamsten Foltermethoden und -instrumente und ist gleichzeitig des größten Mitgefühls fähig. Noch heute werden Menschen gekreuzigt und enthauptet und noch heute gibt es Opferbereitschaft. Er hat sowohl Freude am Quälen und Martern seiner Leidensgenossen, ist aber auch gleichzeitig in der Lage, sein Leben für andere zu geben . Per saldo ist das Leben leidvoll. Auch wenn man dies, auf der Sonnenseite des Lebens stehend, nicht begreifen oder wahrhaben will. Buddha wurde als Prinz Siddharta auf der Sonnenseite des Lebens geboren. Er hatte alles, was man sich wünschen konnte. Ein vornehmes Elternhaus, grenzenlosen Luxus, üppigen Reichtum, Frauen bereits als Pubertierender, und eine glänzende Zukunft. Er wurde von allem Leid bewusst abgeschirmt, bis er als Heranwachsender auf einer Ausfahrt mit seinem Bediensteten erstmals mit Alter, Krankheit und Tod konfrontiert wurde. Dies hatte ihn in einer Weise erschüttert, die fortan sein Leben änderte.
Befindet man sich im besten Alter und auf dem Höhepunkt seines Erfolges und seiner physischen und geistigen Kräfte, möchte man bisweilen die Welt umarmen und laut schreien. Man fühlt sich unbesiegbar und die Erde ist das einzig wahre Paradies, das man sich vorstellen kann. Dieser herrliche blaue Planet, vom Weltraum aus betrachtet leuchtend wie eine schillernde, übergroße und mit üppigem Leben wuchernde blaue Murmel, unsere Heimat mit ihren zerklüfteten Gebirgszügen, dem blauen und weiten Ozeanen, der leuchtenden, wärmenden und lebensspendenden Sonne und der üppigen Vegetation und Artenvielfalt, würde man am liebsten auf ewig bewohnen und genießen. Solche Momente des persönlichen und ganz privaten Glücks, wozu unter anderem auch die Geburt eines Kindes, das Finden des richtigen Partners oder große berufliche und persönliche Erfolge zählen, sind jedoch von relativ begrenzter Dauer. Die Zeit verrinnt gnadenlos und die Niederungen des Alltags holen uns schnell wieder in eine andere Wirklichkeit zurück, die häufig mit brutaler Macht des Schicksals zuschlägt und uns am Leben mitunter verzweifeln lässt.
Im Alter sind wir dann meist nur noch ein Schatten unserer selbst, wir sahen geliebte Freunde, Lebensbegleiter und Familienmitglieder sterben,litten Trauer und spüren unsere Kräfte schwinden. Bisweilen blicken wir auf ein erfülltes Leben zurück, häufig aber auch auf ein Leben verlorener Kämpfe und Mühsal.
Das Leben ist keine Insel. Alles Leben hängt auf eine unergründliche Weise zusammen und beeinflusst sich gegenseitig. Dies wird nicht nur durch religiöse Mystik erfahren und mittels philosophischer Spekulation erkannt, sondern auch von Vertretern der modernen Quantenphysik bestätigt. Ein sehr einfaches Beispiel ist, dass eine extreme soziale Ungleichheit zugunsten einiger weniger Reicher, auch diesen das Leben durch Aufstände, Revolutionen, Mord und Gewalt der Benachteiligten zur Hölle machen kann. Die oft gefühlte Getrenntheit des Lebens ist Illusion. Aus dem instinktiven Gefühl dieser Brüderlichkeit entspringt das echte Mitgefühl, zu dem leider nicht alle fähig sind. Das Mitgefühl und der Respekt gegenüber allen Lebens und der Erde sind Grundlage und Triebfeder jeglicher Moral und Ethik. Wir alle sind Leidensgenossen, auch wenn die Unterschiede innerhalb einer Lebensspanne erheblich sein können. Der Kern unseres Lebens ist unzerstörbar und außerhalb von Raum und Zeit. Das kann man wissenschaftlich nicht beweisen, es entspringt dem eigenen Gefühl und der Erfahrung. Unser persönliches "Ich" hingegen ist Raum und Zeit unterworfen und daher vergänglich. Das spüren wir bereits während unseres Lebens.Das "Ich" eines 90-jährigen ist ein anderes als jenes, das dieser als fünfjähriges Kind oder als Jugendlicher empfand. Jede Nacht, in der wir schlafen, verabschiedet sich auch unser "Ich" für eine gewisse Zeit, um sich am Morgen wieder bewusst zu werden. Man nennt den Tod auch "Schlafes Bruder". Unser Ich verabschiedet sich, der Wille zum Leben bleibt. Er lässt uns während des Schlafes atmen, er lässt unser Herz schlagen, er repariert unsere Zellen und wehrt Krankheiten ab. Der Tag hat uns ermüdet- Wir schlafen. Das Leben hat uns altern lassen - Wir sterben. Wir kommen möglicherweise wieder. Nicht unser Ich - dies stirbt mit unserem Körper und mit unserer individuellen Ek-sistenz - Wir als Subjekt, als fühlendes, beobachtendes, re-agierendes und leidendes Wesen kommen vielleicht wieder. Wir sind Leben. Und Wille. Die ganze Welt liegt in uns.Sie vergeht nicht wie die Erde und unsere individuelle Existenz.
"Der Mensch ist nicht um des Sabbats willen gemacht, sondern der Sabbat um des Menschen willen." Der Mensch und das soziale Miteinander stehen im Mittelpunkt. Nicht Arbeit, nicht Konsum, nicht Institutionen, Ideologien und Staat.
"Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst". Erkenne den Zusammenhang alles Lebens, sieh Dich selbst im Nächsten, im Nachbarn, im Arbeitskollegen - auch wenn seine Nerven außerhalb Deiner Haut liegen. Das mag schwer sein, besonders wenn man konkurriert oder der Nachbar ein unangenehmer und unsympathischer Zeitgenosse ist. Aber versuch es ! Die Erde selbst könnte zum Paradies werden. Und schone die Umwelt - Du könntest wieder zurück kommen ! Ob Nirwana oder Paradies. Wir können uns beides nicht vorstellen. Aber wir hätten als Menschen die Möglichkeit, die Erde zu unserem persönlichen Paradies zu machen, wenn wir denn Zusammenhang alles Lebens in uns lebten und fühlten.