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Die Faszination, die der hoechste Berg der Welt auf Wanderer und Bergsteiger aus aller Welt ausuebt, hat auch mich erfasst. Einmal den Everest - oder Tschomulungma, wie ihn die Einheimischen nennen - sehen, dort gewesen zu sein, dort, wo schon viele Bergsteigerlegenden ihren Fuss hinsetzten und einige auch nicht wieder zurueckkehrten. Den Film " Into thin air" , basierend auf dem gleichnamigen Buch von Jon Krakauer, habe ich inzwischen schon mehrfach gesehen. , Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Mount Everest - Wanderung zum höchsten Berg der Welt

Annapurna Wanderung

Der Bus nach Pokhara soll gegen 7 Uhr morgens starten und so stehen wir drei ( Astrid und Werner - das Paar aus Hannover - und meine Wenigkeit ) schon kurz nach halb sieben Gewehr bei Fuss an der provisorischen Haltestelle. Die Busse stehen auch schon bereit. Bevor es dann aber wirklich losgeht, werden unsere Nerven erstmal durch die nepalesische Gemuetlichkeit auf eine harte Probe gestellt. Keiner der Busse verlaesst Kathmandu naemlich vor 8 Uhr, was die eigentliche normale Abfahrtszeit ist, welche uns vorher mitgeteilt wurde. Umringt werden wir von allen moeglichen Haendlern, welche in uns bloss eine lohnende Quelle sehen, schnell an etwas Rupien zu kommen - irgendwann gibt eben jeder auf !



Irgendwie kommt mir das alles sehr spanisch und bekannt vor ...



Nach einigen greulichen Vororten der Hauptstadt erreichen wir endlich "offenes Land", wo sich die Landstrasse zwischen unendlich vielen Feldern und kleinen Doerfern entlangschlaengelt. Nach einigen Stunden auf einer ganz guten Strasse erreichen wir schliesslich Dumre, wo wir den Bus wechseln und unsere Fahrt auf dem Dach eines anderen nach Besisahar fortsetzen. Anfangs war es oben auch recht leer, es fuellt sich aber mit zunehmender Fahrtdauer immer mehr und schliesslich sind wir eingequetscht zwischen lachenden Einheimischen - wir nehmen es mit Humor und freuen uns mit Ihnen. Diese Menschen erscheinen sehr arm, auf der einen Seite - auf der anderen immer zu einem Scherz oder Lachen aufgelegt.



Besisahar - den Ausgangspunkt der Annapurna Umrundung erreichen wir knapp vor dem einsetzenden Regen, den wir schon eine ganze Zeit bange aus den tiefliegenden Wolken Richtung Berge erwartet haben. In der Unterkunft mache ich dann das erste Mal Bekanntschaft mit dem typischen Menu fuer Touristen - sozusagen die Speisekarte, welche von hier ab nur wenig Veraenderungen aufweisst, ausgenommen die steigenden Preise mit jedem weiteren Dorf auf dem Weg. Diese sind natuerlich dadurch bedingt, das die Traeger alles auf ihren Ruecken dort hochschleppen muessen oder die Gluecklicheren haben eine kleine Anzahl von Eseln fuer den Transport - was ich aber ueberhaupt nicht in Betracht gezogen habe, auf diese Weise mein Gepaeck befoerdern zu lassen.



Dies soll keine vollstaendige Wegbeschreibung dieses bekannten Wanderweges werden, dafuer gibt es genuegend Reise - und Trekkingfuehrer, die persoenlichen Eindruecke und Erlebnisse werden eindeutig ueberwiegen, obwohl ich meinen Drang zu extakten Hoehenangaben, -differenzen etc. nicht unterdruecken werden kann.



Ich folge im allgemeinen bei der Wanderng den Angaben des Lonely Planet Fuehrers " Trekking in the Himalayas", welches sich auch oft als die richtige Entscheidung herausstellt. Der Weg fuehrt anfangs gemaechlich steigend durch tropische Waelder/Vegetation und jede Menge Reisfelder in Terassenform, bevor er dann unsere mueden Knochen nochmal zu einem 400 m steilen Anstieg nach Bahundwanda herausfordert. Schon ganz frueh heute werde ich ebenfalls mit einem Blick auf meinen ersten 8000'er belohnt, den Manaslu ( 8156m ). Unser Zielort - Bahundwanda ist superschoen gelegen und diese Aussicht auch wert, ganz frueh am nechsten Morgen genossen zu werden.



Der 2. Wandertag startet nicht weniger schoen als der erste und endet in Chamje. Er schlaengelt sich anfangs durch ein enges Tal, zu beiden Seiten hohe Berge - und im Tale unten schaeumt und tost der Fluss, auf dem Raftingverrueckte sicher ihren Spass haben wuerden. Vorher nehmen wir Abschied von den letzten Reisterassen, welche besonders im Morgenlicht der ganzen Gegend ein bezauberndes Ambiente verleihen. Im weiteren Verlauf lassen sich tolle Regenboegen ueber den zahlreichen Wasserfaelle weiter oben in der Schlucht bestaunen.



Am 3. Tag geht es stetig weiter nach oben, wir passieren Thal - nach einem steilen Anstieg am Morgen - ein wuenderschoen gelegenes Dorf, umgeben von, na wer weiss es ? Genau wunderschoenen Bergen. Nachtquartier beziehen wir in Dhaurepani, eine Siedlung einige Stunden weiter. Die Routine des taeglichen Fruehaufstehens und Laufens beginnt mich zu erfassen und mit jedem Schritt geniesse ich mehr diese einfach umheimliche Schoenheit und Schlichtheit um mich herum.



Ich empfinde dies als eine schoene Gewoehnung, weil jeden Tag auf der Wanderung entdecke und erlebe ich etwas Neues- und so vergesse ich die teilweise harte Tortur des sich jeden Morgen wiederholenden Rituals des sich aus dem Schlafsackkaempfens ziemlich bald.



Der 4. Tag Richtung Chame beginnt mit einem kleinen Umweg, der uns vieles an Schweiss und Willenskraft abverlangt. Es existieren naemlich 2 Wege - der erste fuehrt ueber einen steilen Ansteig weiter oben am Berghang entlang, wogegen sich der 2. weiter im Tal entlangwindet. Der obere ist natuerlich der schoenere ist, welchen wir auch prompt waehlen. Die Ausblicke auf den Manaslu mit seinen 8156 m waren ueberwaeltigend und den 400 m Aufstieg auf ueber 3000 Hoehenmeter jede Muehe wert. Abends beim Dhal Baat - dem staendigen kulinarischen Begleiter unterwegs - erwaege ich noch ein Reinfeiern in meinen Geburtstag ( 29.09.1973 ), aber die normale Zeitrechnung hier erfordert ein fruehes Zubettgehen gegen 8 pm und so verschiebe ich meine Plaene auf morgen.



Der 5. Wandertag und damit mein 27. Geburtstag beginnen mit einem Paukenschlag und einer suessen Ueberraschung. Zuerst laesst sich der Lajumg Himal, einer der Eisriesen des Annapurna Massivs mit knapp 7000 m, in seiner grandiosen Schoenheit bewundern, danach sorgen ein Snickers ( nein nein, kein Yes Torti mit Kerze ) fuer einen suessen Einstand in den Tag. Die Wanderung heute Richtung Pisang verbringe ich groesstenteils fuer mich alleine laufend, was ich sehr genossen habe. Die Umgebung zeigt sich wunderschoen, der Fluss links rauscht und der Wald ringsherum geben immer wieder tolle Blicke das Tal hinab und hinauf zu den Bergen frei. Uebernachtet haben wir heute in der sicher zugigsten und heruntergekommensten Unterkunft ( des Circuit ) in Upper Pisang, der Blick und die nette Art unserer Gastgeber entschaedigen aber fuer ein etwas hartes Lachtlager - einfach phantastisch !



" Vor mir einige gezackte schneebedeckte Berge, dahinter Wolken. Zur linken Seite versteckt sich der Annapurna II noch hinter dicken Wolken. Ich sitze hier bei einem Glas Whisky Cola auf dem Dach der Unterkunft und habe einen unbeschreiblichen Blick rundherum ... "



Auf diese Weise klang mein 27. Geburtstag langsam aus ...



Der 6. Tag beginnt wieder ziemlich hart. Ein einfacherer Weg fuehrt im Tal entlang nach Manang, dem Hauptort des Tales, aber warum die einfache Moeglichkeit waehlen, wenn es eine schwierigere und sicher viel schoenere gibt ? Dieser fuehrt steil bergauf in eine Siedlung auf ueber 3600 m, von wo aus die Blicke auf die gesamte Bergkette 180 Grad - vom Annapurna II bis zu " was weiss ich was das fuer ein hoher Berg ist " - reicht. Gigantisch und immens ! Ich schiesse wie immer jede Menge Fotos von den Haeusern mit ihren tibetischen Gebetsfahnen und den Bergen im Hintergrund. Bis Manang war es dann noch ein hartes Brot, die Blicke motivieren mich immer wieder und zum Schluss scheinen die Meter nur noch so dahinzufliegen. In Manang - dem Hauptort des Tales ist dann erstmal Endstation und ich fuehle mich reif fuer einen Ruhetag, welcher ebenso empfohlen wird, wegen der Anpassung an die Hoehe - Manang liegt auf ueber 3500 m Hoehe.



Den Ruhetag nutze ich, um die Gegend zu erkunden. Zuerst laufe ich Richtung Gletscher des Gangapurna, einem hohem Berg der Annapurna Berge, danach wandere ich noch hinauf zum Lamakloster des Tales, um mich segnen zu lassen fuer den weiteren Weg - ein Ritual, welches jeder Wanderer machen "muss", will er nicht von boesen Geistern am Ueberqueren des "Thorung Lha" – des hohen Passes auf ueber 5400 m - gehindert werden. Fuer einige Rupien gibt es ein nettes Laecheln, einige Verse und schon ist man geruestet fuer den Pass.



Mit weiteren Schokoladen und Apfelkuchen (!) versuche ich die Batterien wieder aufzuladen fuer die Wanderung zum Tilicho See, welcher einen Abzeig des normalen Weges bedeutet, welchen ich aber niemals haette vermissen wollen im Nachhinein ...
Mit dem Rucksack unterwegs
Wanderung ins Everest Gebiet
Zurueck in Kathmandu
Pokhara - Zurueck in der Zivilisation
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Autor: Andre Diez
erstellt: 04.11.2004
gelesen: 4992 mal
Stichworte: Mt Everest, Wandern, Berge, Trekking, Nepal, Kathmandu
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