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Reisetagebuch über eine Tour über die Karibikinsel Jamaika - von Negril in die Blue Mountains, mit den Stationen Montego Bay... , Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Jamaica - Jamaika

Negril – Savanna-La-Mar – Montego Bay – Lethe (Great River) – Montego Bay – Savanna-La-Mar – Negril

Gegen 10 Uhr brechen wir von der Busstation an der Tankstelle auf, um uns Montego Bay anzusehen. Dafür geht es mit dem Kleinbus mit knapp 20 Sitzplätzen zunächst in die Provinzhauptstadt Savanna-La-Mar. Einen Fahrplan gibt es nicht, die Wagen werden „nach Bedarf“ eingesetzt – und fahren natürlich nur, wenn auch der letzte Sitzplatz gefüllt ist. Dabei gilt: In jeder Sitzreihe finden vier Passagiere Platz. Das ist noch einigermaßen bequem, solange es sich um schlankere Fahrgäste oder Kinder handelt. Aber wehe, wenn hier eine der rundlichen Matronen vielleicht noch mit Gepäck sitzt! Dafür zahlen wir für die Fahrt aber auch nur 35 Jamaika-$, für uns ein erträglicher Preis, für die Einheimischen sicherlich aber auch nicht gerade billig.

In Savanna-La-Mar gelangen wir wieder an den Markt, den wir bereits von unserem ersten Besuch kennen: och nun am Samstag Vormittag herrscht hier absoluter Hochbetrieb. Sämtliche Stände sind besetzt, die Käufer drängen sich durch die Marktgassen.

Am Busbahnhof werden wir sofort in einen abfahrbereiten Kleinbus nach Montego Bay gelotst. Wir besetzen die letzten beiden freien Plätze und der Wagen nimmt nun Kurs durch die Berge. Der Fahrpreis: 60 Jamaika-Dollar.

Bei der Tour durch die Berge wechseln sich Dschungelstrecken und Farmland – wir sehen vor allem in Reihe und Glied gepflanzte Zitrusbäume – ab. Die Berghänge selbst sind alle dicht bewachsen.

Etwa gegen 12 Uhr erreichen wir Montego Bay, gelangen dabei entlang der alten Bahnstrecke und durch einige ärmliche Viertel mit Bretter- und Wellblechbuden den an der St. James-Street gelegenen Busbahnhof.

Gleich neben dem Busbahnhof befindet sich ein kleinerer Markt, aber wir ziehen nun zunächst entlang der St. James-Street in die Innenstadt.

An historischen Sehenswürdigkeiten hat Montego Bay kaum etwas zu bieten. An einem Platz an de St. James-Street steht „The Cage“, ein winziger Steinbau mit einem kleinen Türmchen, ähnlich einer Kapelle, tatsächlich aber eine alte Arrestzelle, in die früher jeder Schwarze, der nach 15 Uhr auf der Straße angetroffen wurde, erst einmal gesteckt wurde, weil man ihn für einen entlaufenen Sklaven hielt. Neben diesem Relikt steht ein – eher hässliches – Denkmal für Sam Sharp, den schwarzen Prediger, der 1832 an dieser Stelle wegen seines Kampfes gegen die Sklaverei hingerichtet wurde.

In einem modernen Einkaufszentrum trinken wir einen Kaffee und essen ein Eis, suchen dann den Souvenirmarkt von Montego Bay auf. Hier sind die Bretterbuden im Unterschied zum Andenkenmarkt von Negril weit großzügiger, schon ordentliche kleine Holzhäuser, einige davon mit regelrechten Wandgemälden geschmückt, aber dafür ist das Areal hier weit kleiner als das Areal am Negril River. Das Wetter ist regnerisch – und momentan halten sich hier auch kaum Touristen auf.

Wir verlassen den Markt – und begegnen nun, scheinbar zufällig, vielleicht aber auch geplant, einem der Angestellten aus unserem Hotel Angeblich habe er gerade seinen freien Tag, sei mit seinem Wagen da, und wir könnten ihn gerne begleiten. Leicht skeptisch, dass wir hier als Touristen geschröpft werden sollen, besteigen wir den Wagen, wo ein David, angeblich der Bruder, am Steuer sitzt

David, auch er angeblich ein früherer Angestellter im Cotton Tree Hotel, sagt auch durchaus ganz klar, dass er als freiberuflicher Touristenführer arbeite, er dazu ja auch den Wagen habe. Nun: Was uns betrifft, ist zunächst weder von bezahlter Sightseeingtour noch von irgendeinem Preis die Rede.

Zunächst beginnt die Geschichte ganz harmlos, und unsere beiden Guides bemühen sich durchaus, und Montego Bay zu zeigen. Wir fahren zum Richmon Hill, einem Hügel mit luxuriöser Hotelanlage, von der aus man die gesamte Bucht von Montego mit der grünen vorgelagerten Insel und auch die Umgebung bis zu den Bergen übersieht. Unsere Guides machen uns auf die Slums zu Füßen des Richmon Hill aufmerksam: Enge, verschlungene Gassen, Wellblech. Doch abgesehen davon wirkt Montego Bay von hier oben wie eine große Stadt mit schöner Lage an einem freundlichen Meer.

Unsere nächste Station ist der Fruchtmarkt, zu dem, so die beiden, die Bauern aus dem ganzen Distrikt kämen, um hier ihre Bananen, Tomaten und alles, was auf der Insel wächst, zu verkaufen. Angeblich 20.000 Menschen würden sich jeden Samstag auf diesem Markt versammeln, und tatsächlich herrscht ein Gedränge, dass es völlig unverständlich erscheint, wieso sich David und sein Bruder hier mit dem Wagen durchquetschen können. Merkwürdigerweise machen die Passanten bereitwillig Platz, und die beiden kennen hier auf dem Markt auch offensichtlich jede Menge Menschen, begrüßen immer wieder jemanden mit Handschlag.

An einem vornehmeren Einkaufszentrum am Rand der Stadt, in der Nähe des Stadions, wo heute ein Fußballspiel stattfindet, zu dem die Fans in Bussen anreisen, nehmen wir mit den beiden noch einen Kaffee – und nun beginnt unsere eigentliche Entführung zur Rasta-Tour.

Wir wollen eigentlich zurück zum Busbahnhof, doch unsere beiden Guides meinen, uns noch eine Farm „ganz in der Nähe“ zeigen zu müssen. Wir seien in jedem Fall wieder rechtzeitig in Negril, beruhigen sie uns – und fangen auf der Landstraße Richtung Berge schon einmal während der Fahrt durch den Regen an, einen Joint zu rauchen, wollen mir auch einen Brocken Ganjha „schenken“, worauf ich aber doch lieber dankend verzichte. Schließlich biegen wir von der asphaltierten Hauptstraße ab und fahren nun auf einer holprigen Piste durch die Felder weiter. Weit und breit sind keine Häuser zu sehen. Es ist klar, dass dies für uns ein teureres Vergnügen werden soll – aber noch immer ist von Geld keine Rede.

Tatsächlich: Etwa in der Höhe der Ortschaft Lethe gelangen wir zu einer ordentlich ausgewiesenen „Natural Farm“, von wo aus man von einer Anhöhe aus auf die bewaldeten Berge schaut und in der Ferne auch das Rauschen des Great River hört. Nun wollen wir endgültig umkehren, aber erst, so heißt es jetzt, müssten wir noch zum Great River selbst hinunterfahren. Der passiert hier wirklich ganz in der Nähe einige kleinere Stromschnellen, und es gibt an dieser Stelle sogar ein Restaurant, das aber keinen einzigen Besucher hat.

Erst jetzt kehren wir wirklich um – und nun fangen David und unser Hotelangestellter an, auch über Geld zu reden. 3500 Jamaika-Dollar würden sie für die Tour normalerweise berechnen, aber so viel wollten sie von uns natürlich nicht, sondern „nur“ das Geld für das Benzin und den „Service“, also 2500 Jamaika-Dollar.

Ich gehe zunächst nicht darauf ein und sage, dass wir über das Geld reden können, wenn wir in Montego wieder am Busbahnhof seien. Jedenfalls wollen die beiden sicher sein, dass wir nicht unterwegs aussteigen: Die Zentralverriegelung hat die Wagentüren verschlossen.

In Montego Bay, es ist nach 17 Uhr, herrscht Rush Hour, die Hauptstraße ist völlig verstopft, und die beiden Guides nehmen nun eine Route abseits der Hauptstraße, über holprige, ungepflasterte Wege, nicht, ohne uns an jeder Straßenecke darauf aufmerksam zu machen, dass gerade diese Straße eine reine Gangster-Straße sei, durch die kein Tourist laufen dürfe. Wahrscheinlich glauben sie, dass uns das von ihrer eigenen Ehrlichkeit überzeugt.

Aber sie bringen uns immerhin zum Busbahnhof, fragen, was wir zahlen wollen, und ich versuche auch wirklich, sie herunterzuhandeln. Das gelingt zwar nicht wesentlich, aber als 2400 Jamaika-$ ihren Besitzer gewechselt haben, öffnet sich auch die Zentralverriegelung.

Wir sind froh, die beiden los zu sein. Von dem Betrag, um den wir erleichtert wurden und dem, was wir gesehen haben, wurden wir von den beiden Rasamen aber auch nicht mehr geschröpft als in Negril von Smokey Joe und seiner Glasboot-Tour.

Wir steigen in den Bus nach Savanna-La-Mar, müssen dort einige Zeit auf den Anschluss warten – und sind noch vor 20 Uhr wieder in Negril.

Sonntag, 14. November 1999: Negril

Der Sonntag erscheint zunächst völlig verregnet.

Am späteren Vormittag machen wir uns, als es gerade etwas trockener ist, mit Gitte und Günther auf dem Weg zum Lighthouse, dem Leuchtturm am Ende der Steilküste.

Die Steilküste hat ihren besonderen Reiz: Die Wellen haben Buchten und Höhlen in das Gestein geschlagen, an vorgelagerten Felsbrocken schäumt die Gischt.

Der Leuchtturm selbst, weiß, etwa 20 Meter hoch mit einigen zerfallenen Gebäuden daneben, ist weniger berauschend. Dafür liegt er an einem schönen Platz, und noch vor dem Leuchtturm erhebt sich ein mächtiger Baum mit gewaltigem Wurzelwerk und einem Stamm-Umfang von vielleicht knapp zehn Metern.

Die Schwüle wird allmählich jedoch immer drückender.

Am Abend erfahren wir aus dem Fernsehen in unserem Restaurant von einer Hurrican-Warnung, die wir später noch einmal im Radio hören. Am Himmel ist kein Stern zu sehen, es weht ein kräftiger Wind, und immer wieder kommt es zu heftigen Regenschauern.

Montag, 15. November 1999: Negril

Einer der Geschäftsinhaber aus dem Einkaufszentrum neben dem Cotton Tree Hotel hat seinen Laden mit Holzplatten vernagelt. Aber der Hurrican ist, wie wir hören, an Jamaika vorbeigezogen.

Doch den ganzen Tag über weht ein heftiger Wind, so dass man nicht einmal am Strand liegen kann. Es hat sich merklich abgekühlt.

Dienstag, 16. November 1999: Negril – Montego Bay – Cancun – Berlin

Um 7.45 Uhr sollen wir vom Transferbus für die Fahrt zum Flughafen von Monetgo Bay abgeholt werden. Vorher hat einer der Hotelgäste jedoch Probleme an der Rezeption: Gestern Abend sagte er, dass er heute abreise, er also die 50 US-$ Kaution für den Hotel-Safe zurück haben wolle. Heute nun hat die Managerin nur einen 100-$-Schein, will den ohne Wechselgeld aber nicht herausrücken, und der Hotelgast hat nun einmal keine Dollar-Scheine mehr.

Ich helfe scheinbar, das Problem zu lösen – indem ich der Managerin eben 2000 Jamaika-Dollar als Wechselgeld gebe. US-$ wären ihr erkennbar lieber gewesen.

Doch die Hilfe ist nur scheinbar: Am Flughafen von Montego Bay stellt sich nämlich heraus, dass der 100-$-Schein gefälscht ist. Nur mit Hilfe der Reiseleiterin von FTI gelingt es uns, die Polizei dazu zu bewegen, zumindest ein Protokoll anzufertigen. Den Schein kassieren die Beamten ein, eine Quittung können sie nicht ausstellen. Am Telefon erklärt die Hotelmanagerin gegenüber der Reiseleiterin übrigens, wir hätten versucht, ihr den Schein anzudrehen.

Mein Abschied von Jamaika: Beim Sicherheitsscheck fragt mich die Beamtin, ob sie die ungenützten Filme haben könne. Ich bin schon über die Frage ziemlich sauer, sage „Nein“ – und stelle später fest, dass sie bei der Kontrolle einen Film hat verschwinden lassen.

Um 12.45 Uhr startet unsere Maschine, landet dann nach ein ein halb Stunden in Cancun, wo wir nach 75 Minuten Aufenthalt zurück nach Berlin fliegen.

Mehr Reisen und Infos auf meiner Homepage:
www.reisen.realedition.de
Reisetagebuch
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Autor: Detlef
erstellt: 20.02.2005
gelesen: 3311 mal
Stichworte: Jamaica, Jamaika, Karibik
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