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Ein Tauchurlaub auf dem fünften Kontinent ist für viele ein Traum. Denn vor der Küste des Bundeslandes Queensland liegt das Great Barrier Reef. Mit über 2.000 Kilometern Länge und bis zu 280 Kilometern Breite ist es das größte zusammenhängende Riffgebilde der Welt., Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Expedition ins Great Barrier Reef

Stationen unserer Reise

Unsere Route führt über Bali und Brisbane zunächst nach Cairns, einer mittelgroßen Stadt mit ein wenig über 100.000 Einwohnern. Die Region Cairns ist ein bedeutendes Zentrum für Touristen aus aller Welt. Neben Amerikanern und Europäern trifft man hier viele Japaner, die es zum Badeurlaub nach Queensland zieht. Auf dem internationalen Flughafen landen beinahe täglich Jets aus Tokio oder Osaka.

Sobald wir den Zeitunterschied im Griff haben, starten wir unser Programm. Wir checken beim Cairns Dive Center ein, eines von zahlreichen Tauchunternehmen in Cairns. Mit der Sunkist, einem etwa 20 Meter langen Boot für Tagesausflüge, unternehmen wir die ersten Touren ins Great Barrier Reef - es beginnt etwa 20 Kilometer vor der Küste und zieht sich bis weit in den Pazifik hinein.




Das Great Barrier Reef

Die „Große Barriere“ beeindruckt zunächst durch ihre ungeheure Ausdehnung. Insgesamt umfasst es eine Fläche von 350.000 Quadratkilometern und ist damit fast so groß wie ganz Deutschland. Bereits 1981 wurde es von der Unesco zum Weltnaturerbe erklärt. Das Riffsystem besteht nicht aus einem geschlossenen System, sondern aus mehreren Tausend einzelnen Riffen.


Seinen Aufbau verdankt das Great Barrier Reef, wie alle anderen Korallenriffe auch, den Polypen der Steinkorallen. Diese nur Millimeter großen Tierchen haben ein Skelett aus Kalk, dem Grundbaustein der Riffe. Durch Teilung vermehren sich die Korallen und bilden Korallenstöcke. Diese wiederum bilden die Grundlage für die Ansiedlung neuen Lebens. Algen, Schwämme, Röhrenwürmer und Moostierchen verkitten das Bauwerk weiter. Alles in allem ist das Wachstum der Riffe jedoch ein Prozess, der sehr lange dauert. Meist wachsen die Riffe nur 1 cm pro Jahr.


Neben der ungeschlechtlichen Vermehrung pflanzen sich viele Arten der Steinkorallen auch geschlechtlich fort. Bei einem Nachttauchgang kann dies einmal pro Jahr beobachtet werden. Einige Arten sind Zwitter, die Ei- und Samenzellen in farbenprächtigen Bündeln abstoßen. Nach der Befruchtung bilden sich Larven, die als rosafarbene Teppiche an der Wasseroberfläche erkennbar sind. Nach einigen Tagen sinken die Larven ab und beginnen, neue Korallenkolonien zu gründen.

Im Great Barrier Reef scheint der Artenreichtum unerschöpflich. Rund 400 Korallen- und etwa 1.500 Fischarten wurden hier bereits gezählt. Dazu gehören der Juwelen-Zackenbarsch, der Pfauen-Kaiserfisch, der Halsband-Anemonenfisch, verschiedene Rochen, Haie, jede Menge Schwarmfische und vieles mehr.

Dazu kommen farbenprächtige Weichkorallen, Hunderte verschiedene Arten von Seesternen, Seeigel und Seescheiden. Besonders vielfältig ist der Bestand an Schwämmen und Muscheln. Auffällig sind die oft über 100 Kilo schweren Riesenmuscheln, die leicht eine Länge von einem Meter erreichen.


Wegen der Größe kann man während der Tagestouren nur einen flüchtigen Eindruck über die Vielfältigkeit des Lebens unter Wasser nehmen. Zudem muss man einige Stunden Fahrzeit in Kauf nehmen, um zu wirklich schönen Tauchplätzen zu kommen. Dies liegt an den Sichtverhältnissen. Im Innenbereich der Riffe ist das Wasser zwar ruhig, jedoch können aufgewirbelte Sedimente die Sicht leicht trüben. Die Tauchschiffe fahren daher oft zu Riffen, die Zugang zum offenen Meer haben.

Auch das Great Barrier Reef ist durch die Korallenbleiche in Teilen geschädigt. Die Meereserwärmung hat auch vor Queensland nicht halt gemacht. Uns sind keine großen Schäden aufgefallen, was vielleicht aber auch an der Auswahl der Tauchplätze durch die Unternehmen vor Ort liegt.





TAUCHPLÄTZE UM CAIRNS


Agincourt Reef

Gerade noch per Tagesausflug sind die Agincourt Reefs zu erreichen. An den Riffen sind Pontons vertäut, an denen die Tauchschiffe anlegen können. In den „Channels“ findet der Taucher interessante Canyons und Höhlen, die ins Riff eingelassen sind. Ein weiterer Tauchplatz sind die „Gardens“. Hier findet man große Schwärme von Fischen. Wer noch Zeit hat und genügend Erfahrung mitbringt, kann am „Blue Wonder“ bis zu 40 Meter tief an einer Steilwand entlang tauchen. Mitunter werden hier auch Großfische gesichtet.




Milln Reef

Am Milln Reef wartet eine als „Whale Bommie“ bezeichnete Felsnadel auf Besucher. Die Felsnadel ist wunderschön mit Korallen bewachsen und kann umrundet werden. Am „Club 10“ findet man wunderschöne Korallengärten, die sich durch großen Artenreichtum auszeichnen. Ein dritter lohnender Tauchplatz sind die „Three Sisters“. Dabei handelt es sich um drei Felsnadeln, an denen oft Großfische wie Haie, Barrakudas und Schwärme von Makrelen gesichtet werden.



More Reef

Das Moore Reef liegt relativ nahe an Cairns. An mehreren Tauchplätzen wartet ein reichhaltiger Bewuchs an Steinkorallen, die auch von Schnorchlern gut beobachtet werden können. Hier besteht aber auch die Möglichkeit, sich in 30 Meter Tiefe absinken zu lassen. An der dem Pazifik zugewandten Seite gibt es mehrere Steilwände, die mit Horn-, Peitschen- und großen Weichkorallen bewachsen sind. Bei den Steilwänden können auch Großfische gesichtet werden.




Saxon Reef

Das Saxon Reef ist von relativ flachen Gewässern umgeben und erhebt sich bis zur Meeresoberfläche. Daher ist es ein gutes Revier für Anfänger und Schnorchler. Hier erhält man einen guten Überblick über das Ökosystem Korallenriff. Anemonenfische, Meerbarben, Kugelfische, Riffbarsche und Falterfische sieht man sehr häufig. Dazu kommt eine große Vielfalt von Stein- und Weichkorallen, die den Ausflug zum lohnenden Ziel machen.

Neben den vier kurz angesprochenen Riffen gibt es schon vor Cairns zahlreiche weitere Riffe, die auf ihre Erkundung warten. Insgesamt zeichnen sich die Tauchplätze um Cairns durch Sichtweiten bis zu 20 Meter auf der Innenseite und bis zu 30 Meter auf der Außenseite aus. Nach Regenfällen und bei Wind kann sich die Sicht unter Wasser aber auch deutlich verschlechtern.

Die Strömung an den Riffen ist nur mäßig, An den Riffen warten Korallengärten, Steilwände und Canyons. Der Bestand an Riff- und Hochseefischen ist groß.



Expedition zu den Flinders Reefs

Auf Ausfahrten zu weit vor der Küste liegenden Riffen hat sich die Firma Mike Ball Dive Expeditions spezialisiert. Die Firma unterhält mehrere hochseetüchtige Motorkatamarane, die regelmäßig die spektakulärsten Riffe erkunden. Wir buchen eine sechstägige Exkursion in die dem Great Barrier Reef vorgelagerte Korallensee. Start- und Zielpunkt der Expedition ist der Hafen von Townsville, ein paar hundert Kilometer südlich von Cairns.

Unser Schiff ist die Spoilsport, die 30 Meter lang ist und 31 Passagieren Platz bietet. Die Spoilsport ist ein reines Tauchschiff. An Bord befindet sich ein Taucherdeck, wo die Ausrüstung verstaut werden kann, Kompressoren für die Füllung der Tauchflaschen, ein Photolabor, wo die unter Wasser geschossenen Photos sofort entwickelt werden können und auch ein Gerät zur Bearbeitung von Videoaufnahmen.


An Bord sind zudem Tauchlehrer, die Spezialkurse wie Riffökologie aber auch Nitroxtauchen anbieten. Jeden Tag gibt es reichhaltige Mahlzeiten, die Unterbringung erfolgt in Zweibett-Kabinen. Während der Tour sind bis zu 25 Tauchgänge möglich. Die Expedition zu den Flinders-Reefs folgt einem genauen Plan. Meist steuert die Spoilsport nach der Abfahrt am Nachmittag direkt die rund 200 Kilometer vor der Küste liegenden Riffe an.

Am nächsten Morgen beginnt der Tauchbetrieb bereits vor dem Frühstück mit dem „early morning dive“. Es ist ein Tauchgang zum Eingewöhnen, der noch nicht in allzu große Tiefe führt. Höhepunkt des Tages ist das Tauchen an der „China Wall“. Es ist eine Felswand, die 900 Meter tief ins Meer abfällt. Die Sicht hier ist besonders gut, man sieht mächtige Gorgonien, mit Glück auch Haie und Barrakudas.

Am zweiten Tauchtag lockt die „Anemone City“ mit zahlreichen großen Weich- und Hartkorallen. Alles hier draußen scheint besonders groß zu sein. Zudem ist die Natur nahezu unberührt, da kaum ein anderes Schiff so weit hinaus fährt. Am "Pelgaic Lookout" sieht man riesige Fischschwärme, welche die Unterwasser-Touristen vollkommen einhüllen.


Der dritte und vierte Tag haben ein ähnliches Programm. Nach und nach lernen die Taucher nun die Artenvielfalt der Flinders Riffe kennen. Neben zahlreichen Weich- und Steinkorallen entdeckt man Schwämme, Krebse, Rochen große Muscheln und vieles mehr. Am Ende des vierten Tages geht die Spoilsport dann vor einer Sandbank vor Anker, die sich mitten aus dem Meer erhebt. Sie ist ein Refugium für zahlreiche Vögel, die hier Station machen und riesige Meeresschildkröten, die hier ihre Eier ablegen. Um die Tiere nicht zu stören, achten die Guides darauf, dass man nicht zu nahe heran geht.

Am fünften Tauchtag ist die Haifütterung am „Scuba Zoo“ das herausragende Ereignis. Mehrere große Fische werden in Stücke geschnitten und im Abstand von ein paar Zentimetern an einem Seil befestigt. Am Ende des Seils hängt ein Schwimmer. Anschließend werden die Köder in eine Blechtonne gepackt. Nun kann das Spektakel beginnen. Die Taucher nehmen zunächst auf Haikäfigen, die auf dem Meeresgrund liegen, Platz. Dann kommt der Sharkfeeder, der für das Füttern zuständig ist mit der Tonne und beginnt sie zu schütteln. So kommen mehr und mehr Haie aus der Umgebung. Je näher die Fütterung rückt, desto aggressiver werden sie.

Nachdem die Taucher in den Schutzkäfigen Platz genommen haben, wird die Tonne geöffnet. Die Haie fallen in den berüchtigten Fressrausch und schnappen nach allem, was sich bewegt. Sobald der letzte Köder verspeist ist, beruhigen sie sich wieder und verteilen sich in der Weite des Ozeans. Die Haifütterungen sind auch in Australien umstritten, doch für die Gäste auf der Spoilsport sind sie ein Höhepunkt der Reise, auf den kaum jemand verzichten will.


Die Tour endet mit einer weiteren Attraktion. Am letzten Tauchtag wird das Wrack der Yongala angefahren. Das über 100 Meter lange Passagierschiff sank in einem Wirbelsturm und riss 121 Personen mit in die Tiefe.


Von den Aufbauten ist nicht mehr viel erhalten, dennoch gehört das Wrack der Yongala zu den berühmtesten Tauchplätzen Australiens. Es liegt abseits der Riffe mitten in der Strömung und ist damit ein Anziehungspunkt für wahre Massen an Fischen, die überall am Wrack zu finden sind. Neben großen Rochen, Haien und Zackenbarschen findet man hier auch zahlreiche Seeschlangen. Sie sind extrem giftig. Zum Glück verhalten sie sich gegenüber Tauchern jedoch nicht aggressiv.



Ausflüge an Land

Neben dem Great Barrier Reef sind die Regenwälder Queenslands weltweit bekannt. Auch sie wurden durch die Unesco zum Naturerbe der Menschheit erklärt. Von Cairns aus werden täglich organisierte Führungen angeboten. Eins der zahlreichen Schutzgebiete ist der Wooroonooran-Nationalpark. Der 755 Quadratkilometer große Park reicht von der Küstenebene bis zum Gipfel des 1.622 m hohen Mt. Bartle Frere.


Besucher finden hier zahlreiche Wasserfälle und Wildbäche, die in der Regenzeit zu reißenden Strömen anschwellen. Daneben kann man bis zu 50 Meter hohe Baumriesen bestaunen, denen mächtige Brettwurzeln den nötigen Halt geben. Interessant sind auch mächtige Würgefeigen, die wie ein Geflecht aus armdicken Lianen aussehen. Die Würgefeigen umranken zunächst einen Wirtsbaum. Mit zunehmendem Alter entwickeln sie ein starkes Wurzelwerk, dass den Wirtsbaum zu Tode würgt. Während der Baum verfault, steht die Feige nun auf ihrem eigenen Wurzelgeflecht. Die Würgefeigen sind deshalb so berühmt, da sie mehrere hundert Jahre alt werden können und gigantische Ausmaße erreichen. Der größte gemessene Umfang beträgt 43 Meter.

Eine weitere Touristenattraktion ist der Besuch einer Krokodilfarm. Wir besuchen die Johnston-Farm, die auch eine Art Freiluftzoo beinhaltet. Känguruhs, Helmkasuare, schwarze Schwäne und anderes Getier könne hier beobachtet werden. Die Hauptattraktion ist jedoch die tägliche Fütterung der Salzwasserkrokodile.

In ihren Tümpeln sind sie kaum zu erkennen, doch kaum schlägt der Besitzer mit einem Rechen ins Wasser, schießen sie hervor, um sich ihr Futter zu schnappen. Große Leisten- / Salzwasserkrokodile werden bis zu 7 Meter lang und über eine Tonne schwer. Auf der Krokodilfarm leben einige ausgewachsene Exemplare, die erst gefangen wurden, nachdem sie etliche Kühe gerissen hatten.


Im tropischen Queensland sind die Salzwasserkrokodile eine ernste Gefahr. Vor einigen Jahrzehnten wurden sie fast ausgerottet. Doch nachdem sie unter Naturschutz gestellt wurden, haben sich die Bestände wieder erholt. Heute wird an zahlreichen Flüssen davor gewarnt, zu nah ans Ufer zu treten oder zu baden.

In der Nähe von Cairns gibt es auch eine 7,5 Kilometer lange Seilbahn, die zum Bergdorf Kuranda fährt. Die Seilbahn führt über das Dach des Regenwaldes, den man aus der Vogelperspektive mit seinen 800 Baumarten gut beobachten kann. Kurz vor Kuranda kann man sich die Barron-Wasserfälle ansehen, die über 280 Meter in die Tiefe stürzen.


Unterhalb der Fälle besteht zudem die Möglichkeit zum Raften auf Schlauchbooten. Die Touren führen durch einige Stromschnellen, bei denen die Gäste regelmäßig nass werden. Die Rückfahrt von Kuranda und den Barron-Wasserfällen kann auch mit einer seit 1891 verkehrenden Eisenbahn unternommen werden. Wer sich für die Kultur der Aborigines interessiert, sollte dem Tjapukai Aboriginal Cultural Center einen Besuch abstatten. Modernste Medientechnik vermittelt einen Überblick über die Geschichte. Zudem kann man hier auch die Grundkenntnisse des Speerwurfs und des richtigen Umgangs mit einem Bumerang erlernen. Die Einheimischen schaffen es regelmäßig, das der Bumerang einen Kreis beschreibt und wieder vor ihren Füßen landet. Dies ist auf die Wurfhaltung, das Gespür für den Wind und die Krümmung und das Gewicht des Wurfholzes zurückzuführen. Nur wer diese Faktoren in eine ideale Synthese bringt, schafft es, dem Wurf die Richtung zu geben, die den Bumerang zurückbringt.





Great Barrier Reef
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Autor: Johannes Höflich
erstellt: 08.04.2005
gelesen: 10064 mal
Stichworte: Australien, Great Barrier Reef, Tauchen, Abenteuer
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