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Nirgendwo sonst gleicht Chile mehr einer mitteleuropäischen, alpenländishcen Landschaft als hier in chilenischen Seengbiet. Das mag wohl auch der Grund dafür gewesen sein, dass viele deutsche Siedler im 19. Jahrhundert hierher kamen., Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Das chilenische Seengebiet, Vulkane und Seen

Valdivia und der Regenwald um Puerto Montt

Valdivia, Niebla, Pazifikstrand

Valdivia, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz wurde 1552 von dem spanischen Konquistador Pedro de Valdivia gegründet, nachdem dieser ein Jahr zuvor Santiago gegründet hatte. Die Industrie- und Handelsstadt vor der Mündung des Rio Calle Calle in den Pazifik zählt heute zirka 140.000 Einwohner. Die Universidad Austral als größter Dienstgeber sowie Schiffsreparaturwerften, Holz-, Leder- und Nahrungsmittelindustrie sind die wirtschaftlichen Standbeine der Stadt, die 1960 von einem schweren Erdbeben fast völlig zerstört worden war und deren Wiederaufbau man damals sogar in Frage stellte.

Wir erreichen Valdivia von Puerto Varas aus nach einer zweistündigen Autofahrt über die Panamericana. Von unserem Parkhaus in der Innenstadt ist es nicht weit zum Markt am Rio Calle Calle, dem Mercado Fluvia. Obst, Gemüse, Fische und Meeresfrüchte werden hier verkauft. Hinter den Marktständen warten, Kormorane, Pelikane und Seehunde auf Abfälle, die ihnen von den Marktverkäufern zugeworfen werden. Den Touristen werden Bootsrundfahrten an den Flüssen Rio Calle Calle, Rio Cruce, Rio Valdivia und Rio Cau Cau angeboten. Wir jedoch wollen uns den der Universität angeschlossenen, berühmten Botanischen Garten ansehen, der auf der gegenüberliegenden Isla Teja gelegen ist. Dorthin gelangen wir zu Fuß über die Brücke neben dem Markt. Bei unserem Spaziergang durch den Park fällt uns eine Gruppe von Studenten mit Gesichts- und Haarbemalung auf, - offensichtlich ein studentisches Ritual, dem sich die Erstsemestrigen hier unterziehen müssen. Unser nächstes Ziel, die Pazifikstrände bei Niebla und Los Molinos, ist etwa 15 bis 20 Kilometer von Valdivia entfernt. Mehr als eine Stunde lang beobachten wir an einem dieser Strände ein paar Männer, die im kalten Wasser der Brandungswellen Krebse einsammeln. Drei von ihnen tragen dabei einen kälteisolierenden Neoprenanzug. Unsere Bewunderung gilt jedoch einem vierten, der etwas abseits der anderen im Wasser stehend, ohne derartigen Kälteschutz das Selbe macht.

Samstag, 12. 3. 2005
Valdivianischer Regenwald, Parque Nacional Alerce Andino, Rodal Alerce

Eine Besonderheit im südlichen Chile sind die kalten Nebelregenwälder, die einzigen ihrer Art auf der Südhalbkugel der Erde. Als tropischer Regenwald vor Millionen von Jahren im Tertiär entstanden, blieb der Valdivianische Regenwald oder Tiquewald bis heute bestehen. Er erstreckt sich vom 40. südlichen Breitengrad auf der Höhe des heutigen Valdivia bis zum 48. bis 49. Breitengrad. Jahresmitteltemperaturen von 11 - 12 Grad Celsius, 2500 mm Jahresniederschläge, hohe Luftfeuchtigkeit, kaum Bodenfrost bilden die idealen Voraussetzungen für sein Bestehen. In diesem mediterranen Klima überdauerte der Wald selbst die Eiszeiten. Bäume, Sträucher, Farne, Moose, Lianen und Flechten trifft man hier in einer Artenvielfalt an, wie sonst nirgendwo auf der Welt. In Moorgebieten und an Berghängen kommt eine Baumart vor, die besonders erwähnenswert ist: die Alerce (Fitzroya cupressoides). Sie wird bis zu 50 m hoch, 3 m dick und über 2000 Jahre alt. Manche Exemplare schätzt man sogar auf 3500 bis 4000 Jahre. Wegen ihres widerstandsfähigen, nicht faulenden, wertvollen Holzes wurde sie in den letzten Jahrzehnten im chilenischen Längstal zwischen den Anden und der Küstenkordilliere fast ausgerottet. Heute stehen die Alercen in den Nationalparks unter Naturschutz.

Wir besuchen heute den Parque Nacional Alerce Andino, um diese herrlichen Bäume einmal in der Natur zu sehen. Nach einer halbstündigen Autofahrt von Puerto Varas erreichen wir in Chamiza am Beginn der Carretera Austral die Abzweigung in den Park. Nach einer weiteren halben Stunde über die zunehmend schlechter und ruppiger werdende Schotterpiste halten wir beim Parkwächterhaus. Unsere Personalien und unsere Ziele werden in ein Buch eingetragen. Dann dürfen wir losmarschieren. Feucht, kalt, Nebel, Nieselregen... - wir sind im Regenwald. Ohne die angelegten Pfade würde man hier keine zehn Meter vorwärts kommen. Dennoch, es geht nur langsam voran. Nasse, rutschige Bretter, Baumstämme, Stufen, Wurzeln, Morast. Unsere größte Aufmerksamkeit müssen wir dem Weg widmen. Der führt zunächst einmal 200 oder 300 Höhenmeter hinauf, dann wieder hinunter und wieder ein Stück hinauf. Nach etwa zwei Stunden haben wir unser Ziel erreicht. Den Rodal Alerce, eine Stelle im Regenwald mit besonders vielen uralten Alerce-Bäumen. Es ist schon faszinierend, sich vorzustellen, dass diese Baumriesen schon standen, bevor die Römer auf dem Gebiet des heutigen Wien das Militärlager Vindobona (1. Jh. n. Chr.) errichteten, oder dass es einige dieser Bäume in diesem Wald sogar schon bei der Gründung Roms gegeben hat. Dennoch verweilen wir nur kurz dort, weil es jetzt wieder stärker zu regnen beginnt, und wandern zu unserem Ausgangspunkt zurück. Die neuen Reihenhäuser in der Siedlung, durch die wir auf unserer Rückfahrt durch Puerto Montt kommen, wird es vermutlich in 2000 Jahren nicht mehr geben.
Der Lage Llanquihue
Curanto am Fischmarkt in Puerto Montt
Die argentinische Schweiz
Die große Insel Chiloé
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Autor: Arvid Puschnig
erstellt: 28.05.2005
gelesen: 3313 mal
Stichworte: Südamerika Chile Puerto Varas Chilereise Hosteria Outsider Patagonien
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