Ibiza Strände: Geheimtipps

Lieblingsstrand Sara Yturriaga: Punta Galera


Ein Kapitel der bekannten und beliebten spanischen Serie „Cuéntame cómo pasó“' –„Erzähl mir, wie es geschah“, wurde fast ausschließlich auf Ibiza gedreht. Die Serie spielt in den 70ern. Der Hauptdarsteller Imanol Arias mimt einen konservativen spanischen Familienvater, der auf die Insel kommt, um seine Tochter aus dem Hippie-Paradies zu retten. In einer Szene steht Arias an der Punta Galera und beobachtet einen jungen Mann, der unbeweglich auf den Felsen sitzt, seinen Blick stoisch auf den Horizont gerichtet. „Was macht der da?“ fragt der Schauspieler einen Dritten. „Denken“, antwortet dieser dem ungläubig dreinblickenden Familienvater. Obwohl Arias in seiner Rolle die Zeitlosigkeit dieses Strandes nicht zu begreifen scheint – jeder von uns, der schon einmal an der Punta Galera war, versteht, was dieser einsame junge Mann gefühlt haben muss: Er genoss es, fern der Welt zu sein.

An der Punta Galera in der Gemeinde Sant Antoni findet man Frieden, Gesellschaft, Einsamkeit – alles, was man sich wünschen könnte. Das Meer ist kristallklar, die Kapriolen der Natur haben an der Küste flache, unterschiedlich hohe Felsen geformt. So können Besucher nach wie vor eine gewisse Privatsphäre genießen, obwohl sich der Strand immer größerer Beliebtheit erfreut.

Der Urlauberzustrom ist einer der Kritikpunkte, den man hinsichtlich dieses Strandes erwähnen könnte: Denn obwohl man sich in einem ziemlich abgelegenen Landstrich befindet, füllt sich der Strand in den Sommermonaten mit vielen Menschen. Aus diesem Grund sollten Sie Punta Galera besuchen, bevor auf Ibiza das Schild mit der Aufschrift „Überbuchung“ aufgehängt wird. Um an den Strand zu kommen, müssen Sie vor der Ortseinfahrt Sant Antoni im nördlichen Kreisverkehr Richtung Santa Agnès abbiegen, danach einem der zwei Hinweisschilder folgen. Eine Möglichkeit ist, dem ersten Hinweisschild zu folgen, und soweit zu fahren, bis sich die Asphaltstraße in einen Feldweg verwandelt. Der schlechte Weg zwingt Sie dann, das Auto stehen zu lassen und zu Fuß bis zur Küste hinunter zu gehen.

Der Abstieg ist nicht sonderlich schwierig, dennoch sollten Sie bequeme Schuhe anziehen. Die andere Möglichkeit ist für die Fauleren geeignet: Auf diesem Weg kann man auf vier Rädern fast ganz bis hinunter zum Strand kommen. Sie müssen an der ersten Ausschilderung vorbeifahren, auf der Straße Richtung Cala Salada bleiben und dann dem Hinweisschild folgen.

Was Sie außerdem wissen sollten: An der Punta Galera gibt es keinerlei Service, deshalb sollten Sie sich mit Proviant eindecken, um bis zum Sonnenuntergang bleiben zu können. In-die-Ferne-Schauen und Denken sind übrigens nicht Pflicht.




Lieblingsstrand Mónica Janzen: Niu Blau


Wenn ich einen ganzen Tag mit meinen Kindern, Bahía, 6 Jahre, und Ayrton, 4 Jahre, am Strand verbringen möchte, dann ist meine Wahl ganz einfach: Niu Blau. Obwohl der Strand nicht sehr groß ist, sind da gleich eine ganze Reihe von Bäumen, die wunderbaren Schatten spenden. Das ist das Beste an diesem Strand, denn mittags wird es im Sommer so heiß, dass die Sonnenschirme nicht mehr reichen. Die Kinder können unter den Pinien spielen oder sich ein wenig ausruhen, sogar eine „Siesta“ halten.

Es gibt Liegestühle zum Ausleihen – aber wenn man an einem Sonntag hinfahren möchte, dann sollte man das ganz früh morgens tun, um noch einen zu bekommen. Niu Blau bietet zwei Restaurants am Strand, die Paella sollte aber vorbestellt werden. WC und Duschen stehen auch zur Verfügung. Es ist sinnvoll, „Strandschuhe“ anzuziehen – wegen der Piniennadeln.

Das Wasser ist gut, obwohl es nicht das Klarste der Insel ist.
Während der Hauptsaison kann man auch Tretboote mit Rutschbahn ausleihen, die Kinder finden sie toll. Niu Blau: An der Straße Santa Eulària - Es Canar.




Lieblingsstrand Thomas Abholte: Cala Salada & Saladita


Der Sand ist eine glatte 1, das Wasser glasklar, Hotels? Fehlanzeige – stattdessen Pinien und urige Küste. Aber die wahren Schätze liegen unter Wasser. Die Cala Salada ist per Straße direkt erreichbar. Tipp: Parken Sie schon frühzeitig – die enge Zufahrt-Straße ist ein Alptraum, wenn der Verkehr sich dort trifft. Halten Sie sich da rechtzeitig raus! An der Abzweigung zum Wasser sind es nur noch ein paar hundert Meter zur Bucht. Sie können hier gut wenden und sich einen Platz an der Straße suchen. Lieber etwas laufen, als Lack und Blech zu riskieren …

Zurück ans Wasser: Beide Buchten bieten Sandstrand und sind durch einen Fels-Abschnitt getrennt. Im Wasser gibt es fast nur Sandboden. Das Ufer fällt kinderfreundlich sanft ab.

Die Cala Salada selbst bietet ein recht anständiges Restaurant (heißt auch Cala Salada), Liegen/Schirm-Verleih und sogar Tretboote. Der schmale Strand ist aber recht voll.

Das Juwel ist die kleine Nachbarbucht Cala Saladita. Sie ist nur durch etwas Klettern über die Felsen oder über den Hügel zu erreichen. Hier ist viel weniger los. Und verkauft oder vermietet wird nichts – bringen Sie also Badelaken, Sonnenschirm (Schatten gibt es kaum), etwas zu Essen und zu Trinken mit. Noch mehr Ruhe haben Sie, wenn Sie sich an der Küste einen gemütlichen Platz auf den oft ebenen Felsen suchen.

Bringen Sie auf jeden Fall Schnorchelsachen mit! Die Unterwasserwelt der Cala Saladita ist umwerfend. Halten Sie sich rechts im Bereich der stufenweise abfallenden Felsküste auf. Hier finden Sie schnorchelfreundlich fast alles, was man sonst meist nur als Taucher in größeren Tiefen entdeckt: Seeanemonen, Seesterne, Muscheln, bunte Fische aller Art, Seeigel, Korallen – sogar Oktopusse. Wer noch nicht sicher ist, ob er mal Tauchen lernen möchte – nach dem Schnorchelausflug weiß er es …

Die Cala Salada und Saladita liegen im Westen der Insel, etwas oberhalb von Sant Antoni. Der Weg ist von der Hauptstraße Sant Antoni-Santa Agnès aus ausgeschildert. Auf der Zufahrt-Straße selbst sieht es einmal so aus, als würden Sie durch eine Toreinfahrt (zwei weiße Säulen rechts und links an den Straßenrändern) in privates Gelände fahren – keine Angst, Sie sind richtig und das ist ok. Nicht vorher links abbiegen