Vogelgrippe (H5N1) - Ausbreitung, Gefahren, InformationenVogelgrippe in der Türkei und Rumänien Die Vogelgrippe hat Rumänien und die Türkei erreicht und damit seine Ausbreitung in Richtung Westeuropa fortgesetzt.
Allerdings war zunächst unklar, ob es sich bei den dort festgestellten Erregern um den auch für Menschen gefährlichen Virusstamm handelte. In beiden Ländern wurden am Wochenende Hunderte Geflügeltiere getötet, um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern.
Der türkische Landwirtschaftsminister Mehdi Eker sagte dem Fernsehsender CNN, dass die Krankheit erstmals in der Türkei entdeckt worden sei. Mehr als 2000 Truthähne seien auf einem Bauernhof an der ägäischen Küste im Westen der Türkei an der Vogelgrippe verendet. Der örtliche Provinzgouverneur sagte, die Tiere hätten sich möglicherweise bei Zugvögeln aus Russland angesteckt, die Station in einem nahe gelegenen Nationalpark gemacht hätten. Eker nannte keine Details, betonte aber, die Lage sei unter Kontrolle. "Alle Maßnahmen wurden ergriffen, um eine Verbreitung zu verhindern."
In der Nacht zum Sonntag wurden rund 1500 Hühner und Truthähne getötet, wie der türkische Fernsehsender NTV berichtete. Die Tötungen sollten am Sonntagabend fortgesetzt werden. Über ein Gebiet von drei Kilometern rund um die betroffene Geflügelfarm sei eine Quarantäne verhängt worden.
Auch in Rumänien setzten die Behörden derweil die Tötung von hunderten Vögeln fort. Im Donau-Delta wurde die Jagd verboten. Dort waren am Freitag einheimische Enten positiv auf die vor allem in Asien grassierende Vogelgrippe getestet worden. Ärzte suchten nach Infizierten unter den rund 14.000 Bewohnern des Deltas. "Bisher haben wir aber noch keinen Fall bei Menschen festgestellt", sagte Gesundheitsminister Eugen Nicolaescu. Rund die Hälfte der Bevölkerung des Deltas am Schwarzen Meer sei vorsichtshalber gegen die herkömmliche Grippe geimpft worden.
Allerdings gingen die Behörden davon aus, dass der festgestellte Erreger möglicherweise weniger gefährlich sein könnte, als zunächst angenommen. Wissenschaftler hätten das bei den Vögeln vermutete Virus bislang nicht isolieren können, sagte Landwirtschaftsminister George Flutur am Sonntag. Je länger sie dafür bräuchten, desto eher deute dies auf eine harmlosere Variante hin. "Wir haben bislang Antikörper gegen die Vogelgrippe gefunden, was beweist, dass wir es mit Vogelgrippe zu tun haben", sagte er. Unklar blieb damit aber, ob es sich um den auch für Menschen gefährlichen Stamm H5N1 handelt.
Die Fälle in Rumänien sind die ersten in Europa, nachdem bereits in Russland und Kasachstan Vögel infiziert wurden. In Asien sind bislang mehr als 60 Menschen an der Krankheit gestorben. Erst am Wochenende wurde in Indonesien ein vierjähriger Junge positiv auf Vogelgrippe getestet.
Das Virus wird bisher von einem Tier auf den Menschen übertragen. Sollte er so mutieren, dass es direkt von Mensch zu Mensch verbreitet werden kann, könnte dies eine weltweite Epidemie auslösen. Die Vereinten Nationen hatten kürzlich davor gewarnt, dass in diesem Fall das Leben von bis zu 150 Millionen Menschen bedroht werden könne.
Was bedeutet "Vogelgrippe"?
|