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Heimatgefühle auf Darm gezogen

Eine Reise durch die deutsche Wurstlandschaft.

Deutsche Würste

Der Nationalstolz an sich ist ja schon verdächtig, weil ihn Holländer und Griechen auch haben. Richtiggehend bescheuert wird er dort, wo er sich auf Nahrungsmittel und deren Einzigartigkeit beruft. So genannte Nationalgerichte sind zumeist der allerletzte Schweinfraß oder einfach nur belanglos. Was unterscheidet den so oft besungenen American Apple Pie vom einfachen deutschen Apfelkuchen? Zu süß, zu matschig, kurz: Er schmeckt scheiße! Lebensmittel-Patriotismus ist peinlich. Deutschland insgesamt bildet sich ja etwas ein auf seine Wurst, jeder Landstrich noch mal auf die ihm eigene. Die Thüringer Rostbratwurst etwa – nur original, wenn auch original dransteht – ist ein ekliger Riemen mit ganzen Fettplocken drin. Nürnberger Würste liegen wie ein frisch verkohlter Wurf junger Ratten in einem Nest aus Sauerkohl – wer isst so was eigentlich? Noch widerlicher ist die Bayrische Weißwurscht. Was zum Teufel liegt denn da, fragt sich der unbedarfte Nordeuropäer, wenn er ihrer zum ersten mal ansichtig wird: Ein bleicher Katzenfötus, ungeboren aus der überfahrenen Mama gekratzt . Ekelerregend! Um das Maß voll zu machen, werden die hellgrauen Föten auch noch vormittags beim Bier gehäutet und dann verzehrt. Uaaahhhh! Dort wo die Currywurst zu Hause ist, weiß man um die kotige Anmutung der Bratwurst, zerschneidet sie und bedeckt die Stücke dezent mit Tomatenpampe. Besonders stolz – wie sollte es auch anders sein – ist der Berliner auf seine Version, ja, er hält sie gar für die einzige originale Currywurst. Das sollte einem schon verdächtig vorkommen; und richtig, sie schmeckt noch mal ’ne Spur beschissener als der Standartpimmel aus der Heißen-Hexe-Forschung – ja, sie ist im eigentlichen Sinne gar keine Wurst, da ohne Darm, sondern eine wie Stuhl geformte Bulette. Auch der Frankfurter kennt sein eigenes Würstchen, ist aber so schlau, es selber gar nicht zu fressen. In der Mainmetropole heißen die nämlich rosanen Heiß-Peniden Wiener Würstchen. Da wären wir auch schon fast am Ende unserer Reise durchs deutsche Wurstland, noch zu erwähnen bleibt die Oldenburger Pinkelwurst, die sich dankenswerterweise im Namen schon selber diskreditiert. Deutschland, deine Würste sind wie du: überschätzt, zu fettig und eklig anzuschauen. Und der deutscheste aller deutschen Namen ist Hans Wurst.
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Autor: Dietmar Wischmeyer
erstellt: 09.02.2006
gelesen: 1662 mal
Stichworte: Deutschland, Promis
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