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Bilder: Hilfe für Darfur, Sudan - Jan Hofer mit DRK unterwegs

Abu Shouk Camp

Ein Camp, in dem im Gegensatz zu vielen anderen Camps im Sudan die Menschen mit sauberem Wasser versorgt werden. Ein Camp, das über genügend Latrinen verfügt und in dem es eine medizinische Grundversorgung gibt. Im Kern des Camps Hütten aus Plastikfolie und einer Umfriedung aus in der Sonne gebrannten Lehmziegeln. Am Rande der Ansiedlung aber noch viele Hütten aus Stoffwänden und Plastikteilen. Sie erinnern sehr an die Armensiedlungen von Karthum. Es ist, als ob das Camp nur von Frauen und Kindern bevölkert ist. An jeder Wasserstelle bilden sich Trauben von Frauen und Kindern, die darauf warten, ihre Kanister zu füllen, um sie dann in der sengenden Hitze zu ihren Hütten zu schleppen. Ich bin komplett durchgeschwitzt und mein Mund ist wie ausgetrocknet. Ein kleiner Eindruck dessen, was die Flüchtlinge in sehr viel schliommeren Maße erleiden mussten. Und trotzdem – kaum sehen sie uns, laufen sie lachend auf uns zu. Keiner bettelt – keiner bedrängt. Nur Freude über die Abwechslung und darüber, etwas Neues zu sehen. Immer wieder werden wir durch Mitarbeiter des DRK über die Schicksale informiert und darüber, welches Leid diese Menschen erfahren mussten. Viele Männer sind tot. Und viele sind nicht hier, weil sie sich auf den Weg zurück in ihr Dorf gemacht haben in der Hoffnung, eine Möglichkeit zu finden, mit ihren Familien wieder in der Heimat leben zu können. Keiner weiß, ob sie lebend zurück kommen werden, um ihre Familie aus dem Camp zurückzuholen. Auch hier die große Angst, vor der Regenzeit und der Gefahr durch die Malaria. Angst davor, dass die Welt nicht mehr hinschaut und diese Menschen vergisst, denen nichts als ihr nackte Leben geblieben ist. Angst vor der drohenden Hungersnot, da die Essenreserven nur noch für einige Monate reichen.



Dienstag, 21. Juni 2005 - 04


Wir machen uns auf den Weg zum Flughafen – bis zum Rande des Camps laufen uns die winkenden Kinder hinterher. Dann bleiben Sie stehen, denn wenn sie sich zu weit in die Wüste hinaus wagen, besteht die Gefahr, dass sie nicht mehr lebend zurückkommen.
Wir Fliegen 3 ½ Std. zurück nach Karthum. Unter uns nur eine undendliche Sandfläche, kein Baum, kein Strauch, menschenleer.



Dienstag, 21. Juni 2005 - 06


Gegen 1:00 Uhr werden wir zum Flughafen gebracht, um zurück nach Deutschland zu fliegen. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich die winkenden Menschen, die ärmlichen Hütten, sehe ich ein Leben, das wir keine drei Tage ertragen könnten, die Hoffnung in den Augen der Menschen und ich spüre die Verantwortung, die wir für das Überleben dieser Menschen mit tragen. „Insh´ Alah“ – riefen sie - es wird schon werden. Nein, nichts wird werden, wenn wir nicht weiter dafür Sorgen, dass diese wunderbaren Menschen weiterleben und eine Zukunft erhalten. Vielleicht nicht heute und auch nicht morgen, doch irgendwann wird auch der Sudan wieder in Frieden leben und die Menschen werden die Chance bekommen, sich selbst zu ernähren, ohne die Hilfe von außen. Wie sagte eine Mitarbeiterin des DRK, die sich seit langem im Sudan aufhält: Sagen Sie den Menschen in Deutschland, dass es jetzt durch den neuen Friedensvertrag eine große Chance für die Sudanesen gibt, irgendwann wieder glücklich und ohne Angst zu leben – aber nicht, wenn die Mägen leer und der Körper krank sind. Deshalb müssen wir weiter dafür sorgen, dass diese Menschen nicht hinausgehen und andere Menschen töten um zu überleben, um an Wasser und Brot zu kommen. Wenn wir heute unsere Hilfe einstellen, riskieren wir eine humanitäre Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes. Und deshalb bitte ich Sie um Ihre Unterstützung. Wir dürfen den Sudan nicht im Stich lassen.

Hilfe für Darfur
Flüchtlingslager Dar es Salam
El Fasher in Darfur
Sudan droht Hungersnot
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Autor: Jan Hofer
erstellt: 27.01.2007
gelesen: 8337 mal
Stichworte: Sudan, Khartum, Darfur, Flüchtlingslager As Salaam, Abu Shok, El Fasher, Promis, Spenden
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