Köln - Schanghai per MOTORRAD! (I): Ukraine, Schwarzes Meer, Odessa

Ich habe mir eigens für diese Reise bei eBay für 1436 Euro eine Yamaha XTZ 660 Tenere, Baujahr 1993 ersteigert.
Für die strapaziöse Reise schien mir dies die optimale Wahl zu sein. Zum einen, weil ich bereits auf über 80.000 gefahrene Kilometer auf dem gleichen Modell zurückblicken kann und zum anderen, weil man momentan im Hinblick auf das Preis-Leistungsverhältnis kein besseres, gebrauchtes Motorrad erwerben kann.
Außerdem wollten wir uns bei dieser Reise die Option offen lassen, die Motorräder in China oder sonst wo zu verkaufen, falls unerwartete Probleme auftauchen.

Da der Anschaffungspreis somit sehr niedrig war, hatten wir nie den zusätzlichen Druck, unbedingt einen hohen Verkaufspreis aushandeln oder das Motorrad wieder nach hause schaffen zu müssen.

Sieht man mal von der von mir in 20 Minuten aufgebrachten Lackierung, einem K&N Luftfilter und einem GPS 60 CX Navigationssystem von Garmin ab, so ist das Mopped bis auf die in einer Schlosserei gefertigten Kofferträger und Aluminium-Koffer, im Originalzustand geblieben. Ich habe lediglich noch alle wichtigen Schraubverbindungen mit hochfestem Loctite Schraubenkleber gesichert und die Betriebsflüssigkeiten vor Abfahrt erneuert.

Rückblickend kann ich sagen, dass ich mit diesem Motorrad jederzeit wieder auf Tour gehen würde. Es ist extrem zuverlässig, stabil, leicht zu reparieren und hat uns in den wirklich wichtigen Situationen nie im Stich gelassen.
Die einzige Schwachstelle, die ich auf der extrem harten Tour feststellen konnte, sind die am hinteren Rahmen angeschweißten Muttern, die zur Befestigung des Kofferträgers dienen. Hier würde ich eine kleine Verstärkung anschweißen. (siehe Bild unten) um zu verhindern, das der Träger auf Wellblechpisten den Geist aufgibt.

Außerdem halte ich es für ratsam, nicht an den falschen Ecken zu sparen, wie etwa am Öl. Meiner Meinung nach dankt es einem das Motorrad, wenn man hier ein bisschen tiefer in die Tasche greift. Gerade weil wir zu Beginn unserer Tour mit dem Billigöl von Polo losgefahren sind, sind uns bei extremer Belastung in kürzester Zeit die Kupplungen verbrannt. Ich würde hier ein gutes mineralisches Öl empfehlen, da es in den bereisten Ländern oftmals unmöglich ist, synthetisches oder teilsynthetisches Öl zu bekommen.