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Auf den Spuren der Tour de France. Bilder von den beiden Klassikern der Tour de France: Der Mont Ventoux und L' Alpe d' Huez. 7 Tage - 705 Kilometer. Start und Ziel in Lyon. , Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Die Tour de France - privat

Von Lyon nach Montelimar - Die längste Etappe durch das Tal der Rhone

In Anbetracht der zur erwartenden Temperaturen machte ich mich nach einem für französische Verhältnisse opulenten Frühstück schon um acht Uhr auf die erste Etappe. Da der Flughafen weit östlich vor den Toren Lyons lag, hatte ich schon im Vorfeld beschlossen die Sightseeing Runde durch die Stadt auf den Tag meiner Rückkehr zu verlegen. Ich verließ also den Flughafen in südlicher Richtung ohne Probleme, die es in anderen Städten des Öfteren gegeben hatte. Schließlich haben die Stadtplaner oft nicht bedacht, dass man einen Flughafen auch ohne Auto oder Zug, nur mit Muskelkraft verlassen kann. In Lyon stand mir jedenfalls keine Autobahn im Weg, die wäre der Größe des Flughafens auch nicht angemessen gewesen.

Parallel zur A43 machte ich mich auf der N6 auf den Weg nach St. Quentin. In dem kleinen Ort hatten wir 1989 auf unserer Tour nach Spanien in dem damals revolutionären Hotel „Formule 1“ übernachtet. Nun ja, inzwischen gibt es unzählige Hotels dieser Art, aber ein Erinnerungsfoto war mir das unspektakuläre Gebäude nach zehn Jahren dennoch wert. Hier wechselte auf die D75, auf der ich in südlicher Richtung Lyon umgehen wollte.

Wenig später, inzwischen war es neun Uhr und der Tacho zeigte 16 Kilometer, fragte mich eine Frau während ich in einer Einfahrt die Karte studierte, ob ich eine Panne hätte. Ich war unverkennbar in Frankreich unterwegs, in dem Land, in dem Radfahren einen wesentlich höheren Stellenwert genießt als in Deutschland. Ein Land ohne Radwegepflicht in dem sogar Fahrer schwerer Stuttgarter Limousinen warten bis sie in Ruhe überholen können, wohlgemerkt ohne zu hupen! Frankreich, das Paradies eines jeden Radtouristen und seit langem mein Lieblingsradland. Doch zurück zur Strecke, denn ich hatte keine Panne. Nach einigem Auf und An erreichte ich kurz nach zehn Uhr in Vienne das Ufer der Rhone. Die Strecke war nun flach, doch leider nahm auch der Verkehr deutlich zu. Zudem bereitete mir das Wetter einige Sorgen. Es war zwar schon vormittags sehr heiß, doch der Himmel zog sich zu, dunkele Wolken kündigten an, dass die Regenkleidung mit Sicherheit noch zum Einsatz kommen sollte.

Doch der Regen ließ noch auf sich warten. In Tain d’Herimitage hatte ich kurz nach 13 Uhr die 100-Kilometer-Marke erreicht. Die Sonne brannte immer noch. Doch die Sonne war nicht das einzige was brannte. Schon am Vorabend hatte ich in den Nachrichten von den Waldbränden in der Ardeche gehört, jetzt konnte ich beobachten, wie gelbe Löschflugzeuge wieder und wieder ihre Wassertanks in der Rhone auffüllten um in der nahen Ardeche die großflächigen Brände zu bekämpfen. Gegen diese Brände was der Regen, der mich an einer langgezogenen Steigung hinter Valence erwischte sicher hilfreich, doch das war sicher nicht der Gedanke, der mir in diesem Moment durch den Kopf ging. Ich entschloss mich auf einem Parkplatz an der N7 Schutz unter Bäumen zu suchen und die Regensachen aus den Taschen zu holen.

Viel Schutz boten die dünnen Äste jedoch nicht, und da ansonsten in der Umgebung kein Unterstand zu entdecken war, setze ich meinen Weg mit Überschuhen und Regenjacke fort. Relativ schnell klare es wieder auf und die Sonne verwandelte die Szenerie in ein türkisches Dampfbad. Der Wind drehte und blies mir nun mitten ins Gesicht. Prima, schon am ersten Tag das ganze Paket, Gegenwind und Regen, die zwei Freunde des Radfahrers. Doch das Tagesziel Montelimar rückte immer näher. Bald hatte ich an der Autobahnausfahrt Montelimar-Nord, gut 15 Kilometer vor dem Stadtzentrum die ersten Hotels erreicht. Ich entschied mich jedoch weiterzufahren. Einerseits hätte ich die Kilometer am nächsten Morgen sowieso fahren müssen, andererseits wollte ich auch was von der Stadt sehen, die wir 1991 auf der Etappe nach Orange links liegen gelassen hatten. Die letzten Kilometer bis ins Zentrum der Stadt bereiteten kaum Probleme, obwohl ich schon relativ erschöpft war nach mehr als 160 Kilometern am ersten Tag. Im Zentrum war der Weg zu einem Hotel der Kette „Climat de France“ ausgeschildert. Dort hatte ich auch schon am Flughafen Lyon übernachtet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war gut und daher entschloss ich mich nach dort nach einem Zimmer zu fragen. Kein Problem, mein Rad fand einen Platz im Bügelraum, ich ein Zimmer im vierten Stock. Kaum lag ich erschöpft auf dem Bett, brach draußen ein Gewitter los, das man allgemein mit „Weltuntergangswetter“ bezeichnen würde. Kurzzeitig verabschiedeten sich Strom und merkwürdigerweise auch Wasser auf meinem Zimmer. Doch beides war nach kurzer Zeit wieder verfügbar, so dass ich nach dem Gewitter frisch geduscht die Stadt erkunden konnte. Nach einer Runde durch die Altstadt genehmigte ich mit eine Pizza in einer gut besuchten Pizzeria, um wenig später gegen 22 Uhr müde aber sehr zufrieden ins Bett zu fallen.
Die Etappen der Tour de France
Ãœber den Riesen der Provence, den Mont Ventoux nach Sault
Von kleinen gemeinen Steigungen – der Weg nach Vizille
Die zweite Köngsetappe, hinauf nach L’ Alpe d’ Huez
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Autor: Carsten Bohnen
erstellt: 10.07.2007
gelesen: 3300 mal
Stichworte: Radtour, Frankreich,
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