Vietnam - fremd und faszinierend

Regierungsform
Einparteiensystem; Staatsoberhaupt Präsident Tran Duc Luong

Hauptstadt
Hanoi

Hintergrund
Frankreich besetzte ganz Vietnam 1884. Trotz der Unabhängigkeitserklärung nach dem Zweiten Weltkrieg regierten die Franzosen bis 1954, als sie von kommunistischen Truppen unter Ho Chi Minh besiegt wurden, welche die Kontrolle über den Norden übernommen hatten. US-amerikanische “Unterstützung” militärischer und wirtschaftlicher Art für Süd-Vietnam steigerte sich in den 60er Jahren, bis sich die amerikanischen Truppen nach einem Waffenstillstandsabkommen 1973 zurückzogen. 2 Jahre später übernahmen kommunistische Truppen die Kontrolle über den Süden.

Religion
Buddhismus, Hoa Hao, Cao Dai, Christentum, einheimische Glaubensrichtungen, Islam

Fläche
329560 km²

Landesgrenzen
4639 km (gesamt) davon Kambodscha: 1228 km, China: 1281 km, Laos: 2130 km

Küste
3444 km

Einwohner
79,939 Mio.

Bevölkerungsdichte
242,6 Einw./km²

Bevölkerung unter der Armutsgrenze
37% (1998)

Eisenbahn (gesamt)
3142 km

Strassen
93300 km; davon nicht asphaltiert: 69882 km (1996)

KLIMA
In Vietnam unterscheidet man zwei wesentliche Klimazonen. Die gemäßigte Klimazone im Norden Vietnams und die tropische Klimazone im Süden. In der gemäßigten Klimazone des Nordens unterscheidet man zwei Jahreszeiten. Den Winter von etwa November bis April und dem Sommer von Mai bis Oktober. Während des Winters herrscht bei hoher Luftfeuchtigkeit oft trübes, regnerisches Wetter mit dem für die Region bekannten feinen Nieselregen. Das Klima im tropischen Süden wird wie in Kambodscha vom Monsun bestimmt. Die trockene, kühle Jahreszeit dauert von etwa November bis Januar, bis April steigen die Temperaturen deutlich an, und ab Mai bis Oktober bringt der Monsun reichhaltige Niederschläge.
Eine besonders gute oder schlechte Jahreszeit für Reisen nach Vietnam gibt es nicht. Aus eigener Erfahrung würde ich für den Norden des Landes oder gar für die Bergregionen Nordvietnams nicht die Wintermonate Dezember bis März wählen. In dieser Zeit ist es relativ kühl und feucht, selbst auf Meereshöhe, und die - zwar geringe - Niederschlagsmenge fällt in Form von feinem Nieselregen - oft den ganzen Tag lang.

SPRACHE
Bis vor rund 50 Jahren regierten die Franzosen in Vietnam, doch heute ist die Sprache nur noch von untergeordneter Bedeutung. Vor allem die Menschen, die zur Zeit französischer Kontrolle über Vietnam aufgewachsen, sind beherrschen die Sprache - mehr oder weniger. Die größte Bedeutung dürfte das Französische in gesellschaftlich gehobenen Kreisen im Norden Vietnams besitzen. Im Rest des Landes bleibt es, was touristische Belange angeht, wohl bei vereinzelten Begegnungen mit französisch-sprechenden Vietnamesen.
Englisch dagegen ist auch hier die Fremdsprache Nummer eins. Schüler und Studenten bekommen Englisch in der Ausbildung beigebracht, aber auch Leute, die tagtäglich mit Touristen zu tun haben (Moped- und Cyclofahrer, Verkäufer auf den Märkten usw.), eignen sich die Sprache zunehmend an.
Häufig genug aber trifft man auch auf Leute, die kein Wort Englisch oder Französisch sprechen. Sofern diese dann nicht von sich aus jemanden mit entsprechender Fremdsprachenkenntnis zu Hilfe holen, bleibt immer noch die „Verständigung mit Händen und Füßen“ (siehe ganz unten auf dieser Seite).
Alles in allem kommt man in Vietnam mit englisch gut zurecht, doch Vorsicht: nicht jeder der so tut als hätte er verstanden, hat es tatsächlich (v.a. Moped- und Cyclofahrer).