Marokko - Urlaub auf dem Land: Auf dem Bauernhof bei Abdu's Familie

Um uns schön langsam an das Land zu gewöhnen, wollen wir uns erst mal die kleineren Orte in der Nähe von Tanger ansehen. Doch die erste Lektion arabischer Mentalität ist, dass ein Auto immer gut ausgelastet sein muss. Und so vergeht kein Tag, an dem wir uns nicht zu siebt oder acht hineinzwängen - und interessanterweise sieht das auch die Polizei als ganz normal, denn sie winkt uns bei jeder Sperre einfach durch.
Asilah, ein ca. 20 km entfernte kleines reizvolles Hafenstädtchen besuchen wir als erstes. Wir haben das Gefühl, uns hier recht frei bewegen zu können und werden auch nicht von Händlern belästigt. Wir sind meist ohne Abdu unterwegs, denn dieser hat diverse Behördenangelegenheiten für seine Familie zu erledigen.

Wir besichtigen auch die "Grotten des Hercules" in der Nähe von Tanger. Die Höhlen sind recht interessant. Ringsum gibt es sehr schöne Strände, aber zum Baden ist es um diese Jahreszeit leider noch zu kalt. Später essen wir alle zusammen eine Tajine (marokk. Gericht - Fleisch, Kartoffel, Gemüse ... werden zusammen in einem spez. Tongeschirr auf Kohle geschmort).

Von der Hafenstadt Tanger sehen wir eigentlich nicht so viel, sie ist groß und unübersichtlich ... wir streifen lediglich einige Viertel. Hier gibt es neben der Altstadt auch sehr moderne Viertel fast wie bei uns. Hier leiste ich mir dann einen Friseurbesuch, da die Haarpflege auf dem Bauernhof doch etwas mühsam ist ...

Am Sonntag ist immer Markttag im Dorf Ahad Gharbia. Noch vor dem Frühstück beteiligen sich alle Familienmitglieder am Autoputz ... für die Fahrt zum Sonntagsmarkt muss es schon glänzen! Das orientalische Treiben auf dem Souk (Bauernmarkt) fasziniert uns. Und weil hier normal keine Touristen herkommen, kommt auch niemand auf die Idee, uns zu belästigen - nur Abdu ärgert sich, weil er immer, wenn er mit uns einkaufen geht, "Touristen-Preise" bezahlen muss. Zum Mittagessen gehen wir in ein großes Berberzelt. Dort hängt mitten unter den "Gästen" eine ganze Rinderhälfte, von der immer wieder ein Stück heruntergeschnitten und zu faschierten Bällchen verarbeitet wird - nicht jedermanns Sache, aber wir fühlen uns wohl dabei und das Essen schmeckt vorzüglich.

Die Hafenstadt Larache ist zwar schon etwas größer und noch typischer, aber wir fühlen uns hier auch gleich wohl und spazieren schon mal allein durch den Souk (Markt) und schlendern durch schmale Gässchen, wo einheimische spielende Kinder neugierig auf uns blicken. Toll sehen auch die typischen weißen Häuser hier aus. Wir sind auch überrascht, dass gar nicht überall Müll herumliegt, wie wir es irgendwie erwartet haben.

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