Madeira - schwimmende Blumeninsel im AtlantikDie Insel bietet eine facettenreiche Landschaft (bizarre Berggipfel, wüstenhafte Landstriche, grüne Täler).Den Mietwagen in Empfang genommen, entschlossen wir uns für die Fahrt ins Gebirge. Die Wanderung vom Pico do Arieiro (1.818,00 m) bis zum Pico Ruivo (1.862,00 m – höchster Berg Madeiras) erwies sich als anspruchsvolle und ausblickreiche Wanderung. Man sollte hier jedoch bedenken, dass man frühzeitig beginnt, da sonst viele Touristenmassen am Ausgangspunkt die Idylle stören. Am Pico Ruivo angelangt, schweift der Blick über Madeiras Nord- und Westküste. Im Vordergrund ist ein Hochplateau auszumachen, auf dem sich Windräder drehen.
Die Insel wird von zahlreichen Levadas (Bewässerungskanäle, welche von Zwangsarbeitern errichtet wurden), an denen entlang viele Wanderwege verlaufen, durchzogen. Die 3-stündige Tour entlang einer Levada von Rabacal zu den 25 Quellen wurde dabei zum unvergesslichen Naturerlebnis. Wetterfeste Kleidung macht bei den Wanderungen viel Sinn. Außerdem sind Kopftaschenlampen beim Durchqueren der vielen Tunnelabschnitte unverzichtbar, da diese nicht beleuchtet, sehr nass und rutschig sind.
Wie an einer Kette aneinander gereihte Glieder wirken die weit in den Atlantik ragenden Inseln an der Ostspitze Madeiras. Zahlreiche schöne Ausblicke lassen nicht lange auf sich warten und machen die einfache, aber extrem windige Ostküstenwanderung einmalig. Madeiras Ostspitze erreicht am Ponta de Sao Lourenco wohl ihren absoluten Höhepunkt.
Am Cabo Girao – nahe des verschlafenen Küstenörtchens Camera de Lobos – erblicken wir erstaunt auf Europas höchste Steilküste (580 m ü.d.M.). Östlich schweift der Blick hinüber bis nach Funchal. Einige Terrassenfelder scheinen förmlich an der Steilwand zu kleben.
Madeira entpuppte sich für uns als einzigartige grüne Wanderinsel und bietet wohl eine willkommene Abwechslung zum nasskalten deutschen Winter.
|