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Ich habe nicht sehr gut geschlafen, ohne Schlafsack war es kalt. Nachts holte ich mir eine zweite Decke vom Bett nebenan. Gegen 5:30 merkte ich, daß es sehr hell und klar ist. Um 6 Uhr stehe ich auf und gehe im Hemd auf den Balkon: Sonnenaufgang, klare Sicht. Ich laufe auf die andere Seite des Hauses (umlaufender Balkon): DAAAH sind die Berge !! Aber was da für Klopper in der Morgensonne liegen!! Am auffälligsten ist der Machhapuchhare (6997). Er sieht aus wie das Matterhorn, nur daß hier die Steilwand nach Süden zeigt – direkt zu uns, Luftlinie von Pokhara 30 Kilometer. Ausführlicher Bericht bei: www.storyal.de, Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Nepal - Trekking unter dem Annapurna

Tipps, Hinweise, Ratschläge, Wetter, Reisezeit - Trekking in Nepal

Wer Trekking machen will, muß die erforderliche Kondition haben und diese Form der physischen Betätigung lieben - oder es lassen! Man muß dabei in Kauf nehmen: Kalt, naß, anstrengend, unhygienisch, niedrigster Stand von Unterbringung, Toilette und Shower, eintöniges Essen, keine Zeitungen, News und TV, kaum Elektroenergie, kein Nachtleben, sondern Aufstehen mit oder vor Sonnenaufgang und spätestens zwei Stunden nach Sonnenuntergang in den Schlafsack kriechen. Belohnt wird dieses entbehrungsreiche Leben mit Gesundheit, Natur pur, spektakulären Aussichten und Bildern und durch positive Selbsterfahrungen.


Routen

Es gibt sehr zahlreiche, touristisch erschlossene Wander- und Kletterrouten, die man auch mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden begehen kann. Bevorzugt sind die Gebiete Everest, Annapurna und Langtang. In diesen Gebieten existieren unzählige Lodges und Restaurants. Essen und Schlafen ist überhaupt kein Problem.


Wanderwege

Auf der Tour Pokhara-Muktinat läuft man auf der offiziellen 'Straße', die die Bergdörfer dieser Region miteinander verbindet. Die Qualität des Wanderweges ist sehr unterschiedlich: Festgetretener, ebener Lehmboden, Schotterpiste, Sand und Geröll eines Flußbettes, ausgetretener Wanderweg mit vielen Felsbrocken, knöcheltiefer Staub, endlose, unterschiedliche 'Treppenstufen', gebaut aus mehr oder weniger ebenen Felsplatten, viele schwankende Hängebrücken. Abhängig vom Wetter sind diese Wege trocken, schlammig oder bedeckt mit Schnee und Eis.

Achtung: Bei der Planung der Tour unbedingt darauf achten, daß es leichter ist, von unten nach oben und mit der Sonne im Rücken zu laufen !!


Körperliche Kondition

Die Länge und die Art der Routen ist frei wählbar und richtet sich nach der individuellen Kondition. Von Sonntagsspaziergang bis Extrem-Climbing ist alles möglich. Der Treck, den ich gemacht habe (Pokhara - Muktinat), hat mich im Durchschnitt zu 75 % meiner Leistungsfähigkeit gefordert. Bei dieser Route und Wanderzeiten von 5 bis 6 Stunden pro Tag, muß man zu folgenden physischen Leistungen fähig sein:

Gerade Strecke, fester Wanderweg: 6 km/h, Dauerleistung für 5 bis 6 Stunden.

Gerade Strecke, Geröll im Flußbett: 4 km/h, Dauerleistung für 3 bis 4 Stunden.

Aufstieg: 300 bis 400 m Höhendifferenz pro Stunde bei Puls 120/min. Dauerleistung für 1000 bis 1400 m Höhendifferenz in 5 Stunden. Das ist eine Dauerleistung von ca. 35 bis 50 Treppenstufen pro Minute: Im Hochhaus ausprobieren! (Das sind 50 bis 70 Watt. Ein gesunder Mensch sollte mindestens zu 100 Watt fähig sein)

Abstieg: Halbe Zeit wie Dauerleistung Aufstieg, d.h. 1000 bis 1400 m Höhendifferenz in 2 ½ Stunden.

Guide und Porter erreichen fast die doppelte Dauerleistung im Aufstieg und das Zeitverhältnis von Aufstieg zu Abstieg (bei mir = 2:1) liegt bei Ihnen bei ca. 1,25 : 1.



Guide

Ist nur das erste Mal nötig. Gut, wenn man sich einen guten (Lizenz !) leisten kann, er ist wegen der Landessprache und -kenntnisse sehr nützlich. Aber es gibt sehr gute Guidebooks (z.Z. nur in english) und die Infrastruktur in den drei Gebieten ist gut, die Bevölkerung freundlich und hilfsbereit, es sind viele Touristen unterwegs. Es gibt aber keinerlei ausgeschilderte Wanderwege.


Porter

Sehr nützlich, für alle über 30 notwendig! Das MUSS der Ausrüstung ist so umfangreich, daß es sehr geschickt ist, nach dem Schema zu verfahren: Traveller = Daypack, Porter = Rucksack des Travellers. Die beste, optimale Variante ist erreicht, wenn der Porter auch English kann, damit steht er immer als Vermittler/Übersetzer zur Verfügung und im Notfall auch als Guide.



Ausrüstung: Muß

Daypack, Super-Sandalen, Bergschuhe, Schlafsack, Cottonhose lang, Cottonhemd langärmlig, Schal, Sonnenhut, Unterwäsche, Unterhose lang, viele Socken, warmer Pullover, Windjacke, Pudelmütze, Handschuhe, Regenplane, Taschenmesser, Taschenlampe, Karte, Brille, Stift, Papier, Bauchtasche, Geld, Permit, Notmedizin, Notverpflegung, Wasserflasche, Nagelset, Zahnbürste, Sonnenbrille, Sonnencreme.


Ausrüstung: Kann

Rucksack, Sleepy, Rasierzeug, Duschgel, Brusttasche, Wechsel-Wäsche, Höhenmesser, Digitalthermometer, Sternkarten, Trekking-Handbuch, Kamera, Filme, leichte ISO-Matte, Nicky, Fleeke Jacke und Hose: im Schlafsack ideal, Riemen, Schnur, Draht, Klebeband.


Lodges

Ich habe nur Lodges gesehen, die minimal ausgestattet sind: Holzpritsche mit Schaumgummiauflage (oder nur dünne Decke: Vorsicht!), Hocker oder Stuhl, Fenster/ohne Fenster, leichte, durchsichtige Bretterwände, natürlich ohne Heizung, abschließbar mit Vorhängeschloß. Das Fenster läßt sich öffnen. Selten elektrisches Licht: Kerze. Diese Räume gibt es als Schlafsaal (dormitory), Mehrbett- und Einzelzimmer. Toilette outside, Hockversion, ohne Licht, ohne Wasseranschluß: Wasserbehälter mit Colabüchse für die Linke-Hand-Version. Behälter für das benutzte Papier (wenn man selber welches hat). Überall wird der 24-Hour-Run-Sun-Powered-Shower angepriesen. Tatsächlich ist das Wasser nur am Nachmittag etwas angewärmt, wenn auf dem Dach auch Sonnenkollektoren stehen: Nachsehen! Elektroboiler sind die absolute Ausnahme (Airport Jomsom). Wärme gibt es nur in der Küche und unter dem Heatertable. Der wird aber nur einmal zum Dinner beschickt, dann gibt es für maximal zwei Stunden Wärme um die Beine. Die in Europa selbstverständliche 'warme Stube' gibt es in Nepal nicht.



Essen

Das Standard-Essen ist Daal Bat: Reis, Linsen, Gemüse, eingelegtes, scharfes Gewürz. Alles, was man aus Reis und Mehl machen kann, ist zu haben: Nudeln, Makkaroni, helles Brot in verschiedenen Varianten. Eier und Eierspeisen kein Problem. Fleisch ist Mangelware. Schon Hühnerstücke sind die Ausnahme. Je höher man kommt: Kein Obst. Wenn überhaupt Juice zu haben ist, dann sehr teuer. Bier gibt es überall und in jeder Höhe: So teuer, wie ein ganzes, gutes Abendbrot: Bis zu 150 Rp. Cola, Fanta, Pepsi und Mineralwasser dito, aber nicht so teuer (1 Liter Wasser 30 bis 80 Rp). Die leeren Flaschen stapeln sich überall. Von den Einheimischen wird heißes Wasser und Nepali Tea (75% Wasser, 25% Milch, Zucker, Tee, kochen) und schwarzer Tee getrunken. Überall gibt es auch amerikanisches Fastfood: Snickers, Mars, Kaugummi usw. Aber keine Schokolade; wenn überhaupt dann mit Waffeln o.ä. und sehr teuer, keine Bitter- oder Blockschokolade. Achtung: Nicht hinsehen, wie gekocht oder abgewaschen wird. Oder gerade hingucken! Denn es ist Unsinn (den ich gemacht habe), sich die Zähne mit Wasser aus Plasteflaschen zu putzen, aber alles andere zu essen. Nach einer Anlaufzeit verträgt ein gesunder Mitteleuropäer Essen und Trinken ohne Probleme.



Wetter

Die beste Zeit ist Oktober/November: Immer klare Sicht, kein Regen.

Die zweitbeste Zeit ist März/April/ oder September/Dezember: Klar, Wolken, Gewitter, Nebel.

Zu kalt ist es im Januar: Minus 20 Grad im Tal.

Regenzeit ist von Mitte Mai bis Mitte August: Viele Routen wegen reißender Flüsse nicht begehbar, Bergstürze an der Tagesordnung.

Temperaturen im März:

Tag /Nacht
Kathmandu +22 / +8
Muktinat +7 / - 5



Sprache

English ist die eingeführte Umgangssprache in der Traveller-Szene. Nepali ist schwer. Jede andere Sprache ist nutzlos.



Karten

Im Laden gibt es nur ungenaue Karten mit einem Maßstab von maximal 1:125000. Gibt es irgendwo bessere Maps?



Guide Books

Es gibt derzeitig in Deutsch keinen aktuellen Reiseführer: Kein 'Loose' auf dem Markt! Das beste, was ich gesehen habe ist die Reihe:

NEPALI TREKKING GUIDES
Trailblazer Publications, Surrey, UK
Stand von 1996. English
Diese Bücher sind in Nepal schwer aufzutreiben.


Fax und Telefon

Nur möglich in Kathmandu und Pokhara. Nur wenige Poststellen unterwegs. Round Annapurna gibt es ca. 3 Poststellen! Eine Seite Fax von der Post 250 Rp, vom Hotel 350 Rp.



Transport im Inland

Mit Flugzeug und Helikopter eröffnen sich viele Möglichkeiten zu annehmbaren Preisen. Rechtzeitig Ticket kaufen, die Inlandlinien sind stark (von Touristen) frequentiert.

Auf der Straße: Rikscha, Fahrrad, Motorrad, Tempo (TukTuk), Taxe, schwarze Taxe, Public Bus, Minibus, Express Bus. Auch im Publik Bus sind die Plätze numeriert, es wird aber die doppelte Anzahl von Tickets verkauft. Fahrräder sind zu mieten. Keine PKW-Selbstfahrer!

In den Trekking-Regionen geht nichts, außer Träger, Mulis und (wenige) Reitpferde: Laufen ist angesagt.



Camping

Viele Lodges haben auf ihrem Grundstück Campingplätze eingerichtet. Sie werden von Reiseunternehmen frequentiert. Einzelcamper sind nicht unterwegs. Überall auf dieser Route gibt es Lodges, also wozu Camping? Auf anderen Routen aber ist das u.U. die einzige Möglichkeit der Übernachtung.



Kosten

Es gibt drei Varianten, eine Trekking-Tour zu organisieren:


x = Kostenfaktor (ca.)

Variante C Von Europa + Reisebüro x 4
Variante B Von Pokhara/Kathmandu + Reisebüro x 2
Variante A Von Pokhara/Kathmandu selber organis. x 1



Variante A, Kosten pro Tag bei (Selbstorganisation vor Ort):

Porter 6 - 10 $, Essen 4 - 6 $, Lodge 1 - 3 $
Das ergibt 11 - 19 $/Tag, komfortabel kommt man mit 25 $/Tag aus.

Dazu kommen einmalige Ausgaben:

Minibus Pokhara-Kathmandu 6 $/Person
Flug Pokhara-Kathmandu 61 $/Person
Flug Jomsom-Pokhara 50 $/Person
Permit 14 Tage 20 $/Person
Ausrüstung ca. 1000 $



Money

VISA, MasterCard, AMEX wird in Kathmandu und Pokhara in manchen Geschäften und Hotels akzeptiert. Unterwegs wird mit Nepali Rupies bezahlt. Allerdings werden auch Dollars gerne genommen. Vorsicht: Traveller Checks werden nur in Nepali Rupies eingetauscht, Dollars werden nicht ausgezahlt. Nepali Rupies tauscht keiner (Germany ?) in Dollars zurück.



Letzter Rat

Zeit haben ... Zeit lassen.
Nichts geht über stabile Gesundheit
Nicht alleine auf Trekking-Tour gehen !!
Preise vergleichen und Feilschen/Handeln


Kathmandu, Hotel Vajra, 28.03.1997, 18:40
und Berlin, im April 1997


















...noch mal umdrehen...
Trekking
STEIL BERGAUF UND RHODODENDRON
SONNENAUFGANG AM POON HILL
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Autor: Jürgen Albrecht
erstellt: 06.12.2003
gelesen: 8351 mal
Stichworte: Nepal,Trekking, Annapurna, Himalaya, Jomsom,Tour Pokhara - Muktinat ,
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