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Reiseziel ist Karumba am Golf of Carpentaria. Eine Strassenkarte habe ich gerade noch gekauft, viel wert ist sie nicht, aber es gibt in Australien keine ordentlichen Landkarten. Mal sehen, wie weit ich heute komme !? (Text gekürzt) Ausführlicher Bericht: www.storyal.de , Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Australien: 5000 Kilometer durchs Outback

LAVARÖHREN IN UNDARA

Es ist kurz vor 11 Uhr und gerade bin ich zurück von der Expedition durch die Lava Tubes. Ich sitze unter hohen Bäumen im Restaurant der Undara Lodge. Es war ein sehr ungewöhnlicher Ausflug. Besser, ich schreibe es sofort auf, denn ich stehe noch unmittelbar unter dem Eindruck dieser imposanten Lavaröhren.

Es ging um 8 Uhr los: Der Guide ist eine Frau, mindestens so alt wie ich, aber noch dünner und offensichtlich zäh wie altes Leder. Sie spricht ein sehr gutes English ohne den australischen Akzent, deswegen verstehe ich den Sinn ihrer Erklärungen komplett. Sie fragt, woher die 6 bis 8 Gäste kommen: Ein älteres Paar aus Deutschland, mit grossen Hüten auf Australier getrimmt, ein Japaner, einige Australier, ich komme aus Norwegen. Wir fahren eine Viertelstunde durch das ‚Grasland‘. Das Gras ist ein Meter hoch, alles absolut trocken und gelb. Ein Funke genügt, und alles steht in Flammen. Es brennt hier ständig, deshalb gibt es auch kein Buschwerk, kein Unterholz. Im Abstand von 5 bis 10 Meter stehen niedrige Eukalyptusbäume. Überall sieht man schwarze, verkohlte Stämme. Der Guide macht uns auf eine ganz scharfe Vegetationsgrenze aufmerksam: Plötzlich geht das Grasland in einen (nicht sehr üppigen) Rainforest über. Das liegt am Untergrund: Auf Lava wächst nicht viel.

Wir erreichen die erste Tube-Station am Rande des Regenwaldes. Es geht 25 Stufen nach unten, vorbei an grossen Lavabrocken. Dort unten sieht man die Reste der ersten Lavaröhre: Eine Brücke aus Lavagestein, 20 Meter breit, 15 Meter hoch, die Deckschicht ist ca. 2 Meter dick. Das ist der Rest einer Röhre, durch die mal Lava geflossen ist. Hier in Undara gab es nicht nur einen Vulkan, in einem Gebiet mit einem Durchmesser von 1500 Kilometer waren gleichzeitig ca. 160 Vulkane tätig! Undara war einer der grössten davon. Es hat mehrere Ausbruchsphasen gegeben, der letzte Ausbruch war vor ca. 190.000 Jahren. Die jetzige Landschaft im Umkreis von 800 Kilometern hat ihr Gesicht durch diese Ausbrüche erhalten. Wenn man sich das auf der Karte ansieht, ist das ganz Queensland, seine gesamte Küste bis hinauf zum Cape York. Unvorstellbare Naturgewalten! Lava Tubes entstehen, wenn der Lavastrom lange anhält und die Lava an der Luft und auf dem Erdboden erkaltet. Plötzlich fliesst die frische, heisse Lava durch Röhren! Damit sich solche Röhren ausbilden, ist das Gefälle entscheidend: Es dürfen nicht weniger, aber auch nicht viel mehr als 10° sein. Das ist hier der Fall. Man hat überhaupt nicht den Eindruck, auf einem Vulkan zu stehen, das ganze Gelände ist flach. Unter solchen Bedingungen wird das Ausbruchsmaterial, also die Lava, nicht mehr oberirdisch, sondern quasi unterirdisch abgeführt: Bis zu 1000 Kubikmeter flüssiges Gestein, 1200° bis 1400° heiss, sind pro Sekunde durch so eine Röhre geflossen und das über ein Jahr lang ...! Dabei sind Röhren von einer Länge bis zu 100 Kilometer entstanden. Sie laufen radial von der Ausbruchsstelle weg. Heute kann man noch mindestens 300 Kilometer solcher Röhren in diesem Gebiet nachweisen. Bisher sind 70 mehr oder weniger lange, noch nicht eingestürzte Röhren entdeckt worden. Dabei haben Satellitenaufnahmen sehr geholfen. Solche Aufnahmen sind hier auf Tafeln zu sehen. Auch war man erst mit dem Wissen von Undara in der Lage, ähnliche geologische Strukturen auf dem Mond zu erklären. Mit dem Gebiet um Undara beschäftigt man sich wissenschaftlich erst seit 20 Jahren! Noch sind erst wenige Lava Tubes für Touristen erschlossen. Die Australier waren bisher vorwiegend mit der Landnahme beschäftigt und wissen noch nicht so richtig, was sie alles in Besitzt genommen haben!

Wir gehen durch die erste Röhre, die nur ca. 30 Meter lang ist. Ein imposanter Ausblick: Der Tunnel macht eine Biegung von 90° und genau diese Ecke ist eingefallen. Über der Ecke ist die Tunnelspannweite sehr gross (30 bis 40 Meter?) und die Röhre wenig stabil. Auf den Trümmern der eingestürzten Tunneldecke wachsen einige grosse Bäume, kein Buschwerk. Erdbeben, Wasser, Hitze und Erosion haben den Röhren stark zugesetzt. Aber nach der Biegung geht der Tunnel weiter. So kann man noch ganz hervorragend sehen, wie diese Röhre mal vollständig gelaufen ist. Wir steigen in die Röhre runter, die nach der Biegung weiterführt. Irre Dimensionen: 22 Meter breit, 16 Meter hoch, Decke 3 bis 25 Meter dick. Der Tunnel hat einen ebenen, schwarzen Untergrund: Asche mit Blaslöchern!

An den Wänden ist noch der ‚Wasserstand‘ der Lava abzulesen. Die Wände sind stark zerklüftet, zersprungen. Wasser läuft von oben durch und bildet bizarre Muster an den Wänden, wenige und nur kurze Stalagtiten hängen von der Decke. Dafür haben einige Bäume darüber ihre Wurzeln durch das Gestein gezwängt. Ganze Büschel 3 bis 5 Meter langer Luftwurzeln hängen an einer Stelle von der Decke, um die Feuchtigkeit des Stollens abzusaugen, in dem eine konstante Temperatur von 17° herrscht.

Wir fahren wieder ein Stück oben im Grasland. Das erste Mal sehe ich Känguruhs in freier Wildbahn hier durch das Gras hüpfen. Die nächste Station: Ein ähnlicher Tubus mit den gleichen Abmessungen. Wir laufen vielleicht 250 Meter in die Röhre hinein. Es ist stockdunkel, jeder hat eine Taschenlampe bekommen. Am Ende ein kreisrunder Raum, die Röhre geht nicht weiter. Wie kommt das? Ganz einfach, hier floss die Lava nach unten weiter. Als kein Nachschub mehr kam, entstand ein ebener, kreisrunder Boden.

Auf meine Frage, was die Aborigines von diesen Tubes gehalten haben, kommt vom Guide eine sehr interessante Antwort: Die Aborigines halten drei Dinge für das Überleben absolut notwendig: 1. Wasser, 2. Essen und 3. Sicherheit. In den Röhren gibt es weder Wasser noch Pflanzen oder Tiere. Es ist dunkel und verhältnismässig kalt. Eine solche Höhle kann zu einer tödlichen Falle werden. Wenn Feinde die Höhle belagern, gibt es kein Entkommen. Aus diesen Gründen waren die Tubes für die Aborigines uninteressant, wahrscheinlich haben sie sie mit einem Tabu belegt und gemieden. Es wurden bisher keinerlei Spuren von Aborigines (z.B. Felszeichnungen oder Feuerstellen) in den Tunnelsystemen entdeckt.







Das alles ist sehr interessant und beeindruckend. Nach zwei Stunden haben wir zwei Tubes gesehen: Arch-Ewamin und Stevensons Tube. Noch fünf andere sind erschlossen, die kann man alleine und zu Fuss (mit Rucksack und Zelt) erkunden. Dazu habe ich heute keine Lust. Das Gebiet hat Ausmasse von mindestens 50 x 25 Kilometern. Aber es gibt keine anständige Landkarte. Die einzige Skizze, die hier jeder gratis bekommt, bestreicht nur ein Gelände von 3 x 5 km und sie ist so schlecht, dass ich damit nicht mal auf eine kurze Wanderung gehen möchte. Ausschilderungen gibt es auch nicht. Das ist fast ein Skandal, denn dieses Tubes sind hoch interessant. Aber das Ganze hier ist wirklich erst in den Anfängen der Erschliessung. Es ist schon viel, dass es hier anständige Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Wenn ich noch einmal nach Queensland komme, dann werde ich hier mit einer guten Karte ein paar Tage bleiben, das lohnt sich wirklich.

Mehrere grosse Känguruhs laufen über den Weg, auf dem wir zur Lodge zurück fahren. Unsere Reiseführerin erzählt, dass es 45 verschiedene Känguruh-Arten in Australien gibt. Sie sind Nomaden, leben im Grasland und legen pro Tag zwischen 30 und 50 Kilometer zurück. Wallabys (eine andere Beuteltier-Sorte, keine Känguruh-Kreuzung!) sind kleiner und sesshaft. Hier sitzt eine ganze Familie zwischen den Lavabrocken und sie lassen sich fotografieren. ‚Bitte die Vögel nicht füttern !!‘ sagt die Dame. Die Vögel gewöhnen sich sofort daran und kommen in riesigen Massen dann zu solchen Futterstellen. So sitzen sie z.B. hier in Mengen in den Bäumen an der Stelle, wo jeden Morgen Breakfast (mit offenem Feuer) gemacht wird und warten auf die Reste. Heute morgen war wieder ganz deutlich der Vogel mit der Melodie von der Heritage Lodge zu hören. Bevor er die Melodie richtig singt, probiert er es erst ein paar Mal. Besonders der erste Ton hat es ihm angetan. Den gibt er richtig vor, wie der erste Geiger den Kammerton A zum Einstimmen vorgibt: A !! .... A !! .... A !! ... und dann kommt die ganze Melodie. Es ist schon toll, was es so alles gibt!

Nach der Führung steige ich auf den Hügel, an dessen Fuss die Undara Lodge liegt. Er ist höchstens 100 Meter hoch und man hat einen weiten Blick über das ebene Buschland. Ist dieser Hügel hier der ehemalige Vulkan Undara? Nichts ist von einem Berg mit einem Krater zu sehen! Nur grosse Lavabrocken und ein paar ähnliche, niedrige Hügel in weiter Ferne. Es ist heiss, die Sonne knallt senkrecht vom Himmel und ausser den Bäumen sind alle Pflanzen verdorrt und so trocken wie Zunder. Ich laufe zurück und gestatte mir zwei grosse Tassen heissen, schwarzen Tee in der Gaststätte: Selbstbedienung um diese Zeit, Lunch erst ab 12 Uhr.

Bei dieser Führung habe ich mir viele Fakten auf einen gelben Zettel aufgeschrieben. Ein kleines Diktiergerät wäre sehr sinnvoll, da kann man auch während der Fahrt im Auto was ‚aufschreiben‘.

11:20 Uhr, Undara Lodge


Jetzt sitze ich in meinem Campingstuhl neben dem Auto auf einer ‚Wiese‘ im CarPark Croydon. Die Wiese ist stark strapaziert und voller Ameisen. Das Gras ist zu 80 % verdorrt und der Untergrund ist hart wie Beton – keine Chance, hier auch nur einen von meinen Zeltheringen (aus Alu-Draht) reinzukriegen! Hier braucht man Stahlnägel und einen Vorschlaghammer. Das Zelt hat einen Nachteil: Man braucht mindestens zwei Heringe. Ohne Heringe steht es nicht. Das schöne ‚Regenschirmzelt‘ in Norwegen funktionierte zur Not auch ohne Heringe und Spannseile. Aber das ist kein Problem. Es sieht nicht nach Regen aus, da kann man auch ohne Zelt auf der Luftmatratze und im Schlafsack nächtigen. Nur die Ameisen möchten mir bitte von der Pelle bleiben. Wenn gar nichts hilft, gibt es hier auch mehrere ‚Hotels‘, die aber wohl viel eher Cowboy-Kneipen sind. Ich habe weder Lust auf so eine verrauchte Bude, noch will ich mich von den Cowboys und Truckern als weisser Rabe ausfragen lassen. Also ich weiss noch nicht, wie ich das hier heute nacht machen werde. Das zu überlegen, fällt bei 36,2° im Schatten jetzt um 17 Uhr auch sehr schwer. Die Sonne aber steht nicht mehr hoch, in einer Stunde wird es dunkel.

Croydon liegt knapp 200 km östlich von Karumba – dort werde ich morgen um diese Zeit wohl sein. Dann weiss ich, was Bush und Outback bedeuten. Bis jetzt kenne ich den Unterschied noch nicht genau, aber ich weiss, was Bush ist: Genau die Gegend, durch die ich heute 300 Kilometer gefahren bin: Meistens ebenes Land, einige alte vulkanische Erhebungen, nicht höher als 100 Meter und 190.000 Jahre alt, wie ich heute morgen gelernt habe. Trockenes, helles Gras, bis zu einem Meter hoch. Niedrige, lichte Bäume in Grün, Silber, Braun und Schwarz. Und dieses Bild, soweit das Auge reicht und 300 km rechts und links der Strasse. Diese Strasse ist endlos und meistens schnurgerade, wie mit dem Lineal durch den Bush gezogen. Manchmal ist der Bush auch abgebrannt, alles ist schwarz. Man sieht, wie die Flammen die Bäume verformt haben. Sie stehen da, schwarz, tot und erstarrt im Feuersturm. Faszinierend. Im Auto kann man sich die Temperatur einstellen. Heute waren es so um die 29°. Aussen werden es zwischen 35 und 40° gewesen sein. Ich habe das Digitalthermometer mal auf das Autodach gelegt: 48,8° nach wenigen Minuten. Da kann man im Inneren keine Temperatur um 23° aushalten, man friert wie ein Schneider.

Die Fahrt mit dem Auto ist anstrengender, als ich vermutet habe. Die Wärme kostet Kraft und Konzentration, ausserdem ist es extrem hell. Die Sonne flimmert über der endlosen Strasse, die am Horizont wabernd im Ungewissen verschwindet. Die Strasse ist gut, aber nur einspurig. Also fährt man nach einer Weile 120 km/h. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nicht über 100 km/h zu fahren, aber das ist schwer. Man muss zwar auf den Gegenverkehr achten, aber meistens gibt es keinen. Ist die Strasse (wie in der Regel) einspurig, dann ist sie eigentlich für 120 km/h zu schmal und zu schlecht. Aber weil sie so endlos, eintönig und leer ist, fährt man immer schneller. Aber aufpassen auf den Gegenverkehr !! Wenn ein Auto entgegen kommt, dann heisst es bremsen und runter auf den Randstreifen. Die Road Trains (drei kamen mir heute entgegen) erwarten, dass alles beiseite springt, wenn sie kommen. Sie fahren nicht auf den Randstreifen, sie bremsen nicht, wenn eine Kuh auf der Strasse steht und Känguruhs interessieren sie offensichtlich überhaupt nicht. 10 bis 12 tote Känguruhs habe ich heute auf der Strasse liegen sehen. Trotz Aufmerksamkeit kommt es vor, dass man mal bei 120 km/h auf den Randstreifen muss: Das ist nicht gut, aber auch nicht schlimm, denn diese Autos hier vertragen das offensichtlich. Mein australischer PKW hat ein Fahrwerk wie ein deutscher LKW. Meistens ist es auch kein ‚tiefer liegender Randstreifen‘ wie auf deutschen Autobahnbaustellen. Die Differenz ist meistens nicht grösser als 3 cm, aber auch das reicht ja und verlassen kann man sich nicht darauf, dass es immer nur so wenig ist. Auch das Befahren der Waschbretter mit hoher Geschwindigkeit ist nicht ohne: Auf der Gravelroad von der Undara Lodge zurück zur Hauptstrasse wurde ich bei 80 oder 90 km/h aus einer Kurve getragen: Zu hohe Geschwindigkeit. Ich ging auf die Bremse, der Wagen fing an zu schleudern. Gegenlenkungen und nach 3 bis 4 Schlingerbewegungen hatte ich mein schönes Auto wieder im Griff. Vorsichtiger fahren, AL !! Heute habe ich übrigens entdeckt, dass mein schönes Auto doch eine Kühlbox hat: Die Box zwischen Fahrer- und Beifahrersitz wird gekühlt: Zwei grosse Bierdosen passen da rein! Ich trinke kein Bier, habe aber dort meine Büchse mit Margarine und die Milchtüte verstaut. Sehr angenehm!

Von der Undara Lodge bin ich um 11:45 Uhr abgefahren. Problemlos komme ich bis Mt. Surprise. Dort tanke ich, kaufe mir eine grosse Flasche Cola und ein paar Lebensmittel. Diese Flasche explodiert fast, als ich sie zwei Stunden später im Auto aufmache! Ich stehe Gott sei Dank gerade und mache eine Pause. Alles wird voll Cola gesprüht, alles klebrig und nass. So eine Sauerei: Scheiss Cola !! Ich frage die Dame an der Tankstelle, wieviel Leute hier in Mt. Surprise leben: 120 Einwohner hat dieses Nest. In meinem Hochhaus in Berlin leben die doppelte Anzahl von Menschen! Was macht man hier im heissen Outback? Die Tankwartin lacht: Leben und arbeiten, wenn man einen Job hat. So dürre Rinder wie hier, gibt es wohl sonst nur noch in Indien. Futter wächst nur in der Regenzeit. Die Landnahme und der Goldrausch sind vorbei. Jobs sind rar. Die Tankstelle mit dem Mini-Store und die Autowerkstatt nebenan, scheinen mir die sichersten Jobs in Mt. Surprise zu sein. ‚... und wo ist hier die Überraschung ?!‘ Die Dame lacht wieder: Die gab es früher bei der Entdeckung dieses Landes durch die Weissen mal, jetzt gibt es hier keine Überraschungen mehr.

In Georgtown das gleiche Bild: Eine Kreuzung und vielleicht 50 Holzhäuser, sehr verstreut in der Gegend: Das ist Georgtown. Aber hier gibt es sogar Postkarten: Darauf sind Seerosen, ein Seerosenteich und ein traumhafter Sonnenuntergang zu sehen. Was für eine attraktive Gegend für Touristen! Vom Auto aus habe ich den Schornstein hinter den angeblichen Seerosen gesehen: Eine aufgegebene Ziegelei. Jetzt starrt hier alles vor Hitze und Dürre. Fraglich, ob jetzt überhaupt Wasser in der Lehmkuhle ist, alle Bäche sind ausgetrocknet. Von Seerosen ganz zu schweigen. Aber natürlich kann man eine alte Ziegelei und eine abgesoffene Lehmgrube sehr romantisch fotografieren. Und zur Regenzeit wachsen dort auch bestimmt ein paar Seerosen ...

Ich mache in Croydon Station. Meine 300 Tageskilometer habe ich geschafft. Das war heute anstrengende Arbeit. Gestern war es nicht so heiss. Ich hatte aber gehofft, dass sich heute die Landschaft verändert, je näher ich dem Gulf von Carpentaria komme. Aber nichts hat sich geändert: 300 km immer die gleiche Strasse und immer das gleiche Bild, machen so eine Fahrt sehr eintönig und damit anstrengend. Aber das zu erkennen, darum ging und geht es ja bei dieser Tour: Der Weg ist das Ziel. Genau das war heute der Fall.

So, jetzt kümmere ich mich noch einmal um das Zelt. Vielleicht gibt es hier noch einen anderen Platz ohne Ameisen und ohne Betonrasen ... und dann gehe ich in das beste ‚Hotel‘ am Platz zum Dinner.



1. Kapitel
KARUMBA ... AM ENDE DIESER WELT
Geschichte Australiens - Sträglinge die ersten Weißen...
Ratschläge, Tipps & Tricks
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Autor: Jürgen Albrecht
erstellt: 06.12.2003
gelesen: 4056 mal
Stichworte: Australien, Outback, LAVARÖHREN IN UNDARA, KARUMBA ,
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