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Die Bahamas liegen zwischen Florida und Kuba im Atlantik. Die Inseln, die vom Weltall aus wie an einer Perlenkette aufgereiht erscheinen, erstrecken sich insgesamt über 1.200 Kilometer von Nord nach Süd. Insgesamt umfassen die Bahamas über 1.000 Inseln und Inselchen, die größtenteils unbewohnt sind. Nur auf 30 Inseln gibt es Ansiedlungen, 15 sind touristisch erschlossen. , Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Bahamas: Zwischen Haien und Delphinen

Stationen unserer Reise

Die meisten Gäste aus Europa kommen über London oder Florida nach Nassau. Wir wählten letztere Möglichkeit. Allerdings gibt es bei der Anreise mitunter Schwierigkeiten mit dem Gepäck, da viele Zubringerflüge von Miami aus mit kleinen Maschinen durchgeführt werden. Prompt blieb auch die Hälfte unserer Ausrüstung zunächst in Miami liegen. Wir erwähnen dies, da viele Taucher mit umfangreicher Ausrüstung auf die Reise gehen.

Unser erster Zielort ist Nassau, die Hauptstadt der Bahamas. Hotels gibt es hier in Hülle und Fülle. Allerdings empfiehlt es sich mitunter vorab zu buchen, da die Bahamas in der Hauptreisezeit gut besucht sind.

Wie fast alle Taucher haben wir uns nach der Ankunft erst einmal in Nassau umgesehen. Im Hafen fallen einem sofort die riesigen Kreuzfahrtschiffe auf, die hier regelmäßig Station machen. Läuft ein Schiff ein, ergießen sich Minuten später Ströme von Touristen in die Altstadt mit ihren zahlreichen Märkten. Verkauft werden Rum, Kleidung, Strohhüte, bei deren Herstellung man zusehen kann und jede Menge Muscheln und Seesterne. Wir raten vom Kauf ab, da die Souvenirs aus dem Meer geschützt sind. Viele seltene Arten dürfen nicht nach Deutschland importiert werden.


Gegenüber der Altstadt liegt Paradise Island, das man mit dem Bus oder Taxi über eine Brücke, oder mit der Fähre erreichen kann. Hier liegen zahlreiche Großhotels. Eines der größten Hotels der Erde ist das Atlantis. Der Baustil orientiert sich an den Vorstellungen über die versunkene Stadt. Für einige ist das Hotel einfach großartig, für andere reiner Kitsch.

Beeindruckend für Freunde der Unterwasserwelt ist auf jeden Fall das riesige Aquarium. Vom Hammerhai bis zum Mantarochen kann man hier zahllose Fische hinter dicken Panzerglasscheiben betrachten. Zudem verfügt das Hotel über einen großen Park mit angeschlossenem Strand, der mit Attraktionen wie der Hairutsche gespickt ist. Es ist eine Plexiglasröhre - ähnlich wie in deutschen Spaßbädern. Doch die Röhre führt durch ein Wasserbecken, in dem sich zahlreiche große Haie tummeln. Die Rutschenden werden also von Haien umgeben. Der Park kostet Eintritt, die wirklich großen Aquarien in der Hotelanlage kann man hingegen gratis betrachten.

Nach den ersten Exkursionen fahren wir zur Basis von Stuart Cove. Sie liegt etwa 30 Kilometer von Nassau entfernt auf der anderen Seite von New Providence. Der Andrang ist groß, denn die Basis ist international bekannt. So wirbt sie im Internet (www.stuartcove.com) mit besonders abenteuerlichen Tauchplätzen. Dazu gehören Wracks, die für diverse Filmproduktionen eigens versenkt wurden, Exkursionen mit einem Unterwasserscooter, Ausflüge mit Mini-U-Booten und das Tauchen mit Haien. Vor der Küste gibt es aber auch einige schöne Korallenriffe mit den typischen Lebensformen der Karibik.


Bei Stuart Cove unternehmen wir zahlreiche Tauchgänge. An den Riffen und Steilwänden vor dem Tiefseegraben "Tongue of the Ocean" schweben wir über bunte Korallenriffe, entdecken Meeresschildkröten, Langusten, Krebse, Muränen und zahlreiche Fischschwärme. Anschließend geht es zum Wracktauchen. Wir besichtigen einen alten Tanker, der eigens für Taucher versenkt wurde. Er ist bislang kaum bewachsen und gut erhalten.

Auf dem Deck kann man die Röhren und Aufbauten besichtigen, wer will, kann aber auch ins Steuerhaus hineintauchen. Selbst die Inneneinrichtung ist noch vorhanden. Das gilt auch für den Maschinenraum, in dem es allerdings eng ist. In ein Wrack hinein zu schwimmen ist nur erfahrenen Tauchern anzuraten, die nicht zu Platzangst neigen. Denn bei einem plötzlichen Panikanfall kommt es schnell zu einem Tauchunfall.
Interessant sind auch die mächtigen Schiffsschrauben, an denen sich oftmals Fischschwärme aufhalten.


Die Hauptattraktion bei Stuart Cove ist jedoch das Tauchen mit Haien. Ein Ausflug besteht aus zwei Tauchgängen. Beim ersten Tauchgang gewöhnt man sich an die Raubfische, beim Zweiten werden sie dann gefüttert. Bevor man das Boot besteigen darf, muss man jedoch mehrere Erklärungen unterschreiben, die den Veranstalter von jeder Haftung ausschließen.

Beim ersten Tauchgang sind alle ein wenig nervös. Vielleicht beißen die Haie ja doch. Vorsichtig geht die ganze Gruppe ins Wasser und bleibt dicht zusammen. Die Raubfische nähern sich zunächst einzeln, dann paarweise und schließlich in ganzen Rudeln. Alle Taucher und auch wir verlieren mehr und mehr die Angst. Schließlich schwimmen wir dicht an sie heran. Kein Hai zeigt sich aggressiv, so weicht die Angst der Euphorie. Zum Abschluss nehmen wir den Platz in Augenschein, wo die Haie später gefüttert werden. Auf dem Meeresgrund suchen alle nach Haizähnen von voran gegangenen Fütterungen. Aus unserer Gruppe werden einige tatsächlich fündig.

Bevor es zur Fütterung nach unten geht, folgen erneut Sicherheitshinweise. So darf man die Haie nicht berühren. Auch soll man sich unter Wasser ruhig verhalten und nicht mit den Armen oder Beinen rudern, denn das könnte die Haie reizen. Schließlich springen die Taucher von Bord. Der "Sharkfeeder", der für die Fütterung zuständig ist, kommt mit der Kiste, in der sich die Köder befinden, als letzer.

Schon beim hinunter gleiten werden wir von zahllosen Haien umringt und sind froh, als wir ohne attakiert zu werden den Futterplatz erreichen. Die Fütterung ist wirklich spektakulär. Die zahlreichen Haie machen sich gegenseitig das Futter abspenstig und werden immer wilder. Mehrfach werden wir von ihnen gerammt, bis schließlich die Show vorbei ist. Nachdem der letzte Fisch verfüttert ist, verteilen sie sich in der Weite des Meeres.


Die Haifütterungen sind umstritten. So wird befürchtet, dass das natürliche Fressverhalten nachhaltig gestört wird und die Haie gegenüber Menschen auf die Dauer aggressiv werden. Auch die Haiattacken in den USA wurden bereits mit den Haifütterungen in Verbindung gebracht. Doch in Wirklichkeit sind diese auf die Überfischung der Küstengewässer zurück zu führen, die das Überleben der Haie erschwert.

Nach den Tauchgängen bei Stuart Cove und einem Tagesausflug zu diversen Badestränden fahren wir weiter zur Nachbarinsel Grand Bahama. Hier checken wir bei der Underwater Explorer Society (www.unexso.com) ein. Diese ebenfalls recht große Basis bietet ebenfalls Tauchen mit Haien, aber auch Höhlenexkursionen und Tauchen mit Delphinen an.

Die Haifütterungen unterscheiden sich in einigen Details von denen auf New Providence. Die "Sharkfeeder" tragen Kettenanzüge, die an eine mittelalterliche Rüstung erinnern. Unter Wasser versammeln sich nach unseren Erfahrungen zwar weniger Haie, dafür werden sie aber mit der Hand gefüttert und in eine Show mit einbezogen. So werden die Haie regelrecht umarmt und auch hoch gehoben. Sobald der "Sharkfeeder" sie berührt, sind sie wie hypnotisiert und lassen die Prozedur ohne Regung über sich ergehen. Eine zirkusreife Vorstellung.


Grand Bahama ist aber auch für seine Tropfsteinhöhlen berühmt. Bei einer Höhlenexkursion fährt man zunächst in den Dschungel. An einem unscheinbaren Tümpel folgt der Einstieg. Doch ist man einmal durch den engen Felsspalt hindurch getaucht, eröffnet sich eine gigantische Unterwelt. Wer die richtige Ausbildung und Ausrüstung hat, kann hier stundenlange Exkursionen unternehmen und stößt dabei auf gigantische Tropfsteinsäle.


International bekannt ist die Underwater Explorer Society, jedoch für das Tauchen mit Delphinen auf dem offenen Meer. Die Taucher holen die Delphine zunächst in ihren Gehegen ab. Delphintrainer locken die intelligenten Tiere mit Ködern und guten Worten immer weiter auf das offene Meer. Schon bei der Anfahrt zeigen sie einige ihrer Kunststücke wie tollkühne Sprünge und Drehungen.

Der ganze Tauchgang folgt einer genau einstudierten Choreographie. Streicheln, Drehungen, ein Kuss und vieles mehr folgen dicht aufeinander. Die Übungen sind so gestaltet, dass sie den natürlichen Verhaltensweisen der Delphine folgen. So sind sie für die Tiere leicht lernbar. Zur Belohnung gibt es zwischen den Übungen immer wieder einen Fisch oder ein Handzeichen wie einen Applaus.
Weitaus schwieriger ist es, die Tiere zu bewegen, nach dem Tauchgang wieder mit zurück zum Gehege zu kommen. Dies tun sie nur, wenn sie sich an der Basis zu Hause fühlen. Mit Zoohaltung hat die Delphindressur deshalb nichts zu tun. Die Tauchgänge mit den Meeressäugern sind nur möglich, weil die Tiere freiwillig und gern mitspielen.

Allgemeines
Weitere Infos
Das Buch
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Autor: Johannes Höflich
erstellt: 20.03.2004
gelesen: 17885 mal
Stichworte: Bahamas, tauchen, Insel, Grand Bahama
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