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Ein Reisebericht über meine drei Monate in down under: Unterwegs war ich mit dem Auto, dem Bus oder getrampt entlang der Südostküste, Outback-Uluru, Cairns, Ostküste und wieder zurück nach Sydney. Zusätzlich noch Bildimpresionen von Reisen nach Australien, Neuseeland, Peru, Bolivien, USA ..., Reiseberichte, Fotos, Bilder, Reiseinformation, Reisetipps weltweit. Schreiben Sie Ihren Reisebericht. Zeigen Sie Fotos und Bilder online. Reiseerfahrung mit anderen teilen!
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Reisebericht von Australien von Oliver Teufel

Von Adalaide nach Alice Springs

In Adalaide trennten sich auch die Wege von Mads und mir. Logischerweise haben wir den Abschied gestern Abend auch gebührend gefeiert. Wir sollten uns aber einige Tage später wieder in Cooper Pedy treffen um gemeinsam dem Rausch des Opalsuchens zu verfallen. "Scheiße, der Wecker geht um 5.45 Uhr runter und mir geht es dreckig...!" (TB-Eintrag vom 3.4.)
So startete ich mit dem Bus Richtung Flinders Range Nationalpark. Einem weniger bekannten, aber umso schöneren Nationalpark nördlich von Port Augusta. Während der Fahrt erlebt man langsam aber sicher, wie die Vegitation immer spärlicher wird und man den wahren Busch, sprich Outback immer näher kommt. Der Flinders Range NP besticht durch seine kreisförmige Bergkette, die wie ein Kratereinschlag aussieht und in dem man sehr schöne und anstrengende Wanderungen unternehmen kann. Nach dem 1,5 stündigen Aufstieg zum Mt. Orbosen.
"Das ging ganz schön steinig und kernig bergauf. Aber oben angekommen wurde ich mit einem herrlichen Ausblick verwöhnt. 360 Grad brillianter Aussicht auf die Flinders Range. Athemberaubend !" (TB-Eintrag vom 4.4.) .
Im NP finden sich zudem sehr viele Höhlen mit Aborigine-Malereien. In diesen Höhlen, die ca. 15.000 Jahre alt sind, wurden die Mythen und Weisheiten der Älteren an die jüngere Generation weitergegeben. Wo befindet sich das nächste Wasserloch, wie finde ich...? Super interessant, wenn man überlegt, dass die Malereien schon so alt sind.
Nach sehr langer Weiterfahrt durch die immer trockenere und einsamere Gegend auf dem legendären Stuart Highway tauchte am Horizont endlich Cooper Pedy auf.
"Und dann kam das Ortsschild von Cooper Pedy. Endlich in Cooper Pedy ! Und wie es hier aussieht ! So muß es wohl auf dem Mond aussehen..." (TB-Eintrag vom 5.4.)
Ich bin in Cooper Pedy, diesem 3500 Seelen Ort in mitten der australischen Wüste. Ein Traum wurde wahr. Schon seit langem wollte ich diesen Ort, indem ca. 80% des Weltopalvorkommens liegen, kennen lernen. Und jetzt bin ich da!! Der Ort sieht sehr unwirklich aus. Die Hälfte der Bevölkerung wohnt, bedingt durch die enorme Hitze (im Sommer 50 Grad) teilweise im Berg und unter der Erde. Die restlichen Häuser bestehen aus billigen Wänden und Blechdächern. Überall im Dorf sieht man verrostetes uraltes Bohrwerkzeug aus vergangenen Tagen und Menschen, die sicher mit dem Traum des „Reichwerdens“ nach Cooper Pedy gekommen sind und sich jetzt mit billig Jobs und Alkohol so durchs Leben bringen. Gerade diese „Goldgräberathmosphäre“ lies mich 4 Tage in diesem Ort verweilen. Und ich bereute keinen Tag in diesem Ort, der von so vielen skurielen Menschen bewohnt wird. Neben unscheinbaren Millionären, die durch die Opalfunde reich geworden sind, siehr man aber auch gestrandete Aborigines und weiße Glücksritter, die den Reichtum nicht erreicht haben. Und auch ich fand mein Glück in CP. Zwar nicht durch die mikrigen Opale, die ich gefunden habe sondern im hiesigen Bottle Shop (australische Getränkemarkt). Einer im Hostel erzählte mir, dass sie im Bottle Shop deutsches Hansa Bier verkaufen. Ich also nichts wie hin um für mich und Mads, den Dänen den ich hier wieder traf zwei Büchsen zu kaufen. Nur so des Gags wegen (Hansa Bier im australischen Outback-unvorstellbar). Nun gut, als ich die teuren Halblitterdosen (3 Dollar) bezahlen wollte, bekam der Mann hinter dem Verkaufstresen einen Anruf und kurz darauf sagte er zu mir: "Ich habe gerade einen Anruf von meinen Chef bekommen, der dich gesehen hat, wie du Hansabier kaufen willst. Er macht dir ein Angebot: Kein Mensch kauft das Bier, also wenn du alle Dosen die wir im Laden haben kaufst bekommst du die Dose für 50 Cent". Ich fragte: "Wie viel habt ihr?“ „28 Dosen!“ „Alles klar, einpacken! Ich nehme alle!“
Und so hatte ich an diesem Tag für 14 Doller 28 Halblitterdosen Hansabier erstanden. Am selben Abend noch tranken wir mit 2 Amerikanern den kompletten Vorrat auf. Autsch!!
In der Nähe von CP befindet sich auch ein Stück des Dingo Fence Zaunes. Es ist das längste Bauwerk auf der Erde. Um einiges länger als die chinesische Mauer. Der Zaun verläuft ca. 5300 km quer durch Australien und wurde für die Farmen im Süden gebaut, deren Schafe immer öfter von wilden Dingos gerissen wurden. Unglaublich, das dieser popeligen Drahtzaun das längste Bauwerk der Erde ist.
In CP lernte ich auch Nathan (siehe Foto oben), eine Besitzer eines Opalgeschäfts kennen. Nathan wurde in CP geboren und hat eine sehr interessante Geschichte, denn er fiel im Jahre1992 im Alter von 16 Jahren in einen Bohrschacht 25 Meter tief und überlebte. Und zwar genau an Heiligabend!
In und um Copper Pedy sieht man überall die Schilder, die vor genau diesen Schächten warnen (siehe oben).
In Copper Pedy sah ich auch jeden Abend den wohl schönsten Sonnenuntergang meines Lebens. Eigentlich schade, das ich Cooper Pedy verlassen muss, aber reich bin ich nicht geworden und so muss ich weiter zum Ayers Rock, einem weiteren großen Wunschziel meines Lebens. Die Strecke bis zum Uluru zieht sich wieder einmal sehr lange hin. Als ich dann allerdings in der untergehenden Abendsonne diesen heiligen Berg der Aborigines sehen durfte, lief es mir eiskalte den Rücken runter. Eigentlich dachte ich anfangs „ es ist nur ein blöder roter Felsen irgendwo in der Wüste Australiens. Was soll da bloß besonders sein?“ Aber nun stehe ich davor und ich muss sagen, irgendwie hat dieser Felsen eine magische Anziehungskraft. Das Lichtspiel, das sich durch die untergehende Sonne auf dem roten Rücken des Berges zeigt ist einzigartig. Jede Minute erscheint der Berg in einem anderen Licht. Phantastisch! Abends auf dem Campimgplatz saß ich dann mit ein paar Freunden auf einem kleinen Hügel und notierte in mein Tagebuch:
" Why is this fucking place so beautiful ? So saß ich da, in der linken Hand ein Bier, rechts eine Zigarette, über mir die absolut nah scheinende Milchstraße mit ihrem Southern Cross und den tausend anderen Sternen und am Horizont ragt der Uluru empor. Oli, was willst du mehr ? Gibt es besseres im Leben als diesen Augenblick ? Nein, ich glaube nicht ! Was für ein überwälltigenderTag!" (TB-Eintrag vom 9.4.)
Am nächsten Morgen sah ich natürlich auch den Sonneaufgang am Berg. Genauso spektakulär, obwohl ich an dieser Stelle auch mal betonen möchte, dass mir etwas zu viele Touristen dieses Spektakel betrachteten. Anschließend lief ich die 10 km um den Berg herum und sah sehr viele beeindruckende Stellen am Berg, die vom Wind und der Sonne geformt wurden. Jede dieser besonderen Zeichnungen des Berges haben bei den Aborigines eine bestimmte Bedeutung, die allerdings nur sehr ungern preisgegeben wird. An dieser Stelle möchte ich den Leser meiner Seite auch eindringlichst bitten, wenn er den Ayers Rock besucht, ist ihn nicht erklimmt! Bitte

Er ist ein heiliger Berg der Aborigines die hier leben und sie möchten nicht das er bestiegen wird. Denkt immer daran, ihr seid nur Gast auf diesem Gebiet der Aborigines und dementsprechend solltet ihr auch verhalten!“ Also bitte akzeptiert den Wunsch der Menschen hier und folgt nicht den 100.000den von dummen Touris, die doch auf den Berg steigen. Neben dem Uluru befinden sich noch in unmittelbarer Nähe die Olgas (übersetzt bedeutet der Name: viele Köpfe). Eine, bis zu. 530 Meter hohe, Hügelgruppe bestehend aus 36 einzelnen Bergen. Dieser Nationalpark ist mindestens genauso schön als der Uluru, wenn nicht noch etwas spektakulärer. Dann zogen Wolken auf, was für diese Gegend sehr ungewöhnlich ist und wir fuhren zurück zum Ayers Rock, um die gewaltigen Wasserfälle am Berg zu beobachten. Überall am Berg strömten die Wassermassen herunter.
Alice, Alice.....who the fuck is Alice?
Sehr gute Frage den der Ort bietet nichts besonders, abgesehen von super vielen gestrandeten und betrunkenen Aborigines. Die meisten von ihnen wurden aus ihren Comunities, aus welchen Gründen auch immer, ausgestoßen und leben von der staatlichen Unterstützung hier in Alice. In meinen Augen war es schon ein sehr erschreckendes Bild, all diese Menschen, die einer so faszinierenden und alten Kultur angehören so dahin vegitieren zu sehen.
Schade! Hier in Alice lernte ich noch Andrew Langsford, einer der Besten australischen Didgeridoospieler kennen. Unglaublich was man alles für Töne aus diesem Stückchen ausgefressenen Eucalyptusholz heraus bekommt.
In Alice verbrachte ich noch vier ruhige Tage am Pool, verbunden mit der ein oder anderen abendlichen Party.
Von Sydney nach Melbourne
Von Melbourne nach Adalaide
Von Alice Springs nach Cairns
Von Cairns nach Sydney
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Autor: Oliver Teufel
erstellt: 06.04.2004
gelesen: 2707 mal
Stichworte: Australien, Neuseeland, Peru, Koala, Matchupicchu
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