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Alabasterkarawane

Karawanen: Morgen gibt es sie nicht mehr!

Als ich neugierig im Brockhaus nachschlage, finde ich folgende nüchterne Definition, die trotzdem das Abenteuer ahnen lässt: "Karawane (pers. 'Kerwan', 'Kamelzug', 'Reisegesellschaft'), ... Gesellschaft von Kaufleuten und Pilgern in unwirtlichen ... Gebieten... Die K. nehmen seit alter Zeit immer wieder denselben Weg. Sie kommen und gehen ... und verwenden Trag- und Reittiere, die der Umwelt angepasst sind..."

Viele Schriftsteller hat das Thema fasziniert. Durch Karl May wurde meine kindliche Phantasie angeregt. Sven Hedin dokumentierte sie in seinen Büchern, und Heinrich Harrer hat an ihnen teilgenommen und über seine Abenteuer in Büchern berichtet. Wir drei Europäer sind uns einig: Wir wollen bei diesem Abenteuer keine Voyeure sein, sondern als Mitglieder der Karawane ihre Arbeit mitverrichten und ihre Mühsal teilen.

Ich blicke zu den Freunden hinüber. Die glühende Sonne brennt auf Serges weißen Turban, den er aus einem Bettuch gewunden hat. Sein hageres Gesicht ist vom Staub wie gepudert. An Martins Wange zieht ein Schweißtropfen eine schmutzige Spur. Die Sonne steht im Zenit und erhitzt das flirrende Gestein. Die Djebellahs, die "Männer der Berge", unsere Begleiter, sind in ihrem Element. Ungeachtet der Hitze reiten sie auf ihren Eseln, springen gewandt auf und ab, helfen den Lasteseln über schroffe Blöcke, schwingen ihre Bambusstöcke und treiben die müden Tiere gnadenlos an. Für uns ist der exotische Alltag der Karawane - eine Handvoll Männer und zwanzig Esel, die durch die bizarre Felswildnis der flirrenden Wüste ziehen - eine Herausforderung. Die Karawane bricht vom legendären Tal der Könige auf, ganz in der Nähe des unscheinbaren Grabs Tutenchamons.


Howard Carter entdeckte 1922 die unverletzte Grabkammer - eine Weltsensation. Unter den erstaunlichen Schätzen befanden sich neben mehr als zwei Tonnen Gold auch hervorragende Alabasterkunstwerke. Tagsüber ist die berühmte Schlucht vollgepresst mit Touristenbussen und quirligen Menschen. In der Nacht ist sie verweist und nur noch Wüste. Prall steht ein verwunschener Vollmond am Himmel und beleuchtet grell die Packesel, die durchtrainierten, hageren Männer in ihren weiten Gewändern und die zerrissenen Felsen. Erst treiben wir die Esel 400 Höhenmeter über einen steilen, unwegsamen Pfad hinauf zur Hochebene des Limestone Plateaus, später können wir reiten, und die Tiere spielen ihre traumwandlerische Trittsicherheit im unwegsamen Gelände aus. Wie geht es weiter? Wie werden sich die Djeballahs in dieser Felswüste orientieren? "Wir werden in drei Tagen etwa 200 Kilometer reiten!" behauptet Hamdy, ihr Führer.

Oft trabe ich im Dauerlauf durch die Felsblöcke, eingehüllt in eine Staubwolke, neben der Karawane her. Lieber in Bewegung sein, als sich wie in zwei Teile gespalten zu fühlen, weil die Beine immer länger werden. Nie werde ich mich an das steigbügellose Reiten auf dem harten Strohballen, der ein Sattel sein soll, gewöhnen. Höher geht es, immer höher. Um drei Uhr morgens stoppt Abdullah mit einem langgezogenen "Hoooo!" den Treck und springt von seinem Esel. Wir werden bis zum Sonnenaufgang rasten. Zwei Stunden köstlicher Schlaf erwarten uns, Balsam für Muskeln und Sehnen. Die Alabaster-Männer hüllen sich nur in ihre zerlumpten Decken. Martin, Serge und ich schütteln unsere Schlafsäcke auf und legen uns ins Geröll. Die Esel stellen sich einfach hin und dösen...

"Come on! Quick! The sun is coming!" Hamdy treibt uns aus den Säcken. Glutrot steigt der Sonnenball über die schroffen Berge höher und höher, gewinnt mehr und mehr Kraft und heizt unser kaltes Lager auf. Bevor wir in unsere Schuhe schlüpfen, klopfen wir sie an einem Felsbrocken aus - Skorpione verkriechen sich gerne in Schuhen und in den schweißdurchtränkten Socken.

Schon leuchten die beeindruckenden Canyons in der Sonne. Das Tafelgebirge mit seiner weiten Hochebene ist von erodierten Schluchten durchfurcht. Sandfelder wechseln mit harten Felsplatten. Die Luft flirrt in der Hitze.

Männer der Berge
Out of Luxor
Bar bela mar: Meer ohne Wasser
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Autor: Michael Vogeley
erstellt: 10.04.2004
gelesen: 9799 mal
Stichworte: Abenteuer, Wüste, Libyen, Alabaster
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