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Phnom Penh im Februar 2004

Tuol Slong

Tuol Sleng

Nach knapp 30 Minuten sind wir wieder in Phnom Penh. Auf Marets Programm steht jetzt das Museumsgefängnis Tuol Sleng oder S 21. Es werden 5 Dollar fällig und ich betrete die ehemalige Schule bzw. das Foltergefängnis des Pol Pot Regimes. Ich empfinde den Aufenthalt an diesem Platz noch bedrückender als draußen auf den Killing Fields. 18 000 Gefangene waren an diesem Ort. Ganze 7 Kambodschaner haben den Aufenthalt überlebt. Einer von ihnen, ein Maler, schrieb später ein Buch. Ich las es auf der Rückreise. Noch Tage später hatte ich mit den hier gesehenen Verbrechen meine Probleme. Immer wieder musste ich an diese Verbrechen die hier stattfanden denken. Ich möchte auch nicht näher auf das Gesehene eingehen (mehr über S 21 in fast jeder Suchmaschine).

Schiffsreise

Maret bringt mich in ein einfaches abgelegenes Restaurant. Die Fahrt ist wieder etwas für Stuntleute, aber nett war es trotzdem. Am Abend lade ich ihn noch zu einem Essen ein und am nächsten Morgen pünktlich um 6.30 steht Maret mit seiner roten Honda vor dem Golden Gate Hotel. Um 7.30 soll meine Fähre nach Siem Reap (Angkor Wat) starten. Das Chann Na Express Boat kostete 25 $ . Achtung, wer vor hat, einmal mit so einem Boot diese Strecke von knapp 300 Kilometern zu fahren, sollte sich möglichst schon am Abend vorher mit Verpflegung eindecken. Auf dem Schiff, es fährt ca. 6 Stunden, gibt es nichts zu essen und zu trinken. Platz findet man entweder unten im klimatisierten Teil des Bootes oder oben auf dem Dach. Ich ziehe die Freilichtbühne vor. Gute Sicht, Fahrtwind und mächtig braungebrannt bin ich am Nachmittag im Zielhafen. Maret wirkt beim Abschied etwas traurig. Als er den Dollarlohn plus Tip für seine Taxidienste bekommt, strahlt er jedoch wieder wie ein Honigkuchenpferd ( Maret hat ein Handy. Wer ihn mal kennen lernen will, hier die Nummer in Phnom Penh 012 45 41 37)
Pünktlich legt das Boot ab. Die beiden Maschinen grummeln vor sich hin. Das Boot fährt langsam zur Flussmitte. Dann das Inferno. Die Motoren brüllen los, das Boot nimmt Fahrt auf. Mensch, das Ding geht richtig ab! Die Haare flattern im Wind und die Reise nach Siam Reap beginnt. Wir passieren etliche Ortschaften. Manchmal dringt etwas strenger Geruch zu uns rüber. Kein Wunder, hier wird alles im Fluß entsorgt. Fließt ja weg oder so !!!??? Gegen Mittag erreichen wir den Ton Lae Sap See. Er ist der größte Binnensee der Welt. Fast 300 Kilometer lang und 60 Kilometer breit. Sieht aus, als fahren wir bei Husum übers Wattenmeer. Nach 6 Stunden Sonne Wind und Motorengebrüll nähern wir uns unserem Ziel. Ein Fischerdorf am Ufer des Ton Le Sap. In ca. 30 Minuten werde ich REOUN kennen lernen. Wer Reoun ist, na, der beste Tourguide von Angkor Wat. Zumindest wird er mir das noch mindestens 10 mal an diesem Tag sagen. Doch davon mehr in meinem nächsten Bericht:
„ Angkor, die vergessene Stadt“.
Ankunft in Phnom Penh
Nachtgang
Killing Fields der blanke Horror
Beim Zahnarzt
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Autor: Armin Giesielski
erstellt: 21.05.2004
gelesen: 6280 mal
Stichworte: Phnom Penh
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