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Dominikanische Republik

Ausflüge und Touren, Santo Domingo, Puerto Plata

Unsere erste Tour, die wir gleich am dritten Tag nach unserer Ankunft unternahmen führte uns in die Hauptstadt der Dominikanischen Republik, nach Santo Domingo.

Santo Domingo liegt ganz im Süden der Republik, so dass wir die Insel von Nord nach Süd durchqueren mussten und hierbei handelt es sich um eine Entfernung von fast dreihundert Kilometern. Daher erfolgte unsere Abfahrt schon morgens in aller Frühe um 06.00 Uhr.

Unsere Fahrt begann in östlicher Richtung über Cabarete, entlang der weitläufigen Playa Cabarete bis Sabaneta de Yasica. Hier verließen wir die Nordküstenstraße um die südliche Landstraße in Richtung Moca zu befahren.

Dieser Ort mit knapp 50.000 Einwohnern ist die Hauptstadt der Provinz Espaillat und wurde bereits im frühen 18. Jahrhundert gegründet. Der Ort ist heute bekannt für seinen Kakao- und Kaffeeanbau, der an den Hängen rund um die Stadt gut gedeiht.

Von hier ging die Fahrt weiter in südöstlicher Richtung bis La Vega, nicht zu verwechseln mit der amerikanischen Spielerstadt Las Vegas, quer durch das Cibao-Tal.




Zwischen der nördlichen Gebirgskette, der Cordillera Septentrional und der zentralen Gebirgskette, der Cordillera Central erstreckt sich dieses Tal. Schon von Kolumbus wurde diese Region, die sich von Bonao im Südosten über La Vega und Santiago de los Caballeros bis nach Monte Cristi im Nordwesten erstreckt, als La Vega Real, also königliches Tal, bezeichnet.
Diese über alle Maßen fruchtbare Tal erstreckt sich über eine Länge von 220 Kilometern und ist fast 40 Kilometer breit. Hier gedeiht von Tabak über Reis, Kaffee und Kakao, Bananen bis hin zum Zuckerrohr einfach alles und kann durchaus als "Korn- und Fruchtkammer" des Landes bezeichnet werden.

Die Landschaft des Cibao-Tales erinnerte mich streckenweise an das deutsche Voralpenland.

Der fruchtbare Boden des Tales wird durch zwei Flüsse bewässert, durch den Rio Yuna nach Osten und dem Rio Yaque del Norte nach Westen.

Aufgrund ihrer Fruchtbarkeit zählt das Cibao-Tal zu den wohlhabenden Gegenden des Landes, viele Großgrundbesitzer haben hier ihre Anwesen.

Zentrum und Handelsmetropole der Gegend ist Santiago de los Caballeros, mit fast 80.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt der Dominikanischen Republik, die wir aber aus zeitlichen Gründen nicht besuchen konnten.

Zurück zu La Vega, dieser Ort wurde bereits im 17. Jahrhundert fast auf den Überresten der Vorgängerin La Vega Vieja, welches im Jahre 1562 von einem Erdbeben vollkommen zerstört wurde, von den spanischen Kolonialherren gegründet. Die Überreste der ursprünglichen Siedlung liegen heute rund 5 Kilometer nördlich der Stadt und können selbstverständlich, genug Zeit vorausgesetzt, besichtigt werden. Da der Ort das fruchtbare Cibao-Tal nach Süden hin begrenzt, wird er auch das "Südliche Tor zum Cibao" genannt.

Berühmt ist La Vega für seinen farbenprächtigen Karneval, der hier Ende Februar/Anfang März ausgelassen und fröhlich mit vielen teuflischen Dämonen (Diablos cojuelos) gefeiert wird.

Vielleicht noch erwähnenswert, dass La Vega über eine technische Universität und eine Agrarhochschule verfügt, die beide einen guten Ruf innerhalb des Landes haben. Die Strecke zwischen La Vega und Santo Domingo wurde in den letzten Jahren autobahnmäßig ausgebaut und stellt mittlerweile die wichtigste Verkehrsader des Landes dar. Offiziell heißt sie Carretera Duarte, inoffiziell aber auch Carretera Nr. 1. Ich schreibe zwar hier von einer Autobahn, aber auch Fahrradfahrer, Trecker oder auch Schubkarren sind auf dieser Straße nichts ungewöhnliches. Für Selbstfahrer gilt also weiterhin besondere Vorsicht, man ist schließlich nicht in Deutschland.

Die Route führt auch weiterhin durch Innenstädte, so fährt man als nächstes durch La Ceiba und an Bonao vorbei, beides recht unbedeutende Niederlassungen, so dass ich mir hier eine Beschreibung dieser Ortschaften spare.

Über Piedra Blanca und Villa Altagracia kommen wir der Hauptstadt immer näher, man merkt dies auch daran, dass der Autoverkehr immer mehr zunimmt. Von hier sind es nur noch gut 40 Kilometer bis Santo Domingo.

Um so näher man der quirligen Metropole an der Südküste kommt, so dichter wird der Verkehr. Es scheint, als ob sich alle Dominikaner in Richtung ihrer Hauptstadt bewegen. Tatsächlich ist Santo Domingo aber auch das Handels- und Wirtschaftszentrum und die erste koloniale Adresse der Inselrepublik. Hier floriert das Leben, hier wird gehandelt und hier werden Geschäfte gemacht, hier ist das Wirtschaftszentrum, der Sitz der Regierung und gleichzeitig das Herz der Dominikanischen Republik.

Die Stadt ist der vollkommene Gegensatz zum beschaulichen Rest des Landes, man meint, man kommt von der "Dritten in die Erste, zumindest aber in die Zweite Welt". Im Zentrum Santo Domingos ist praktisch alles zu haben, von jedem erdenklichen Luxus bis hin zu jeder Kleinigkeit. Leider nur für die ganz erhabene Oberschicht, für einen sehr geringen Prozentsatz der Bevölkerung. Eine bittere, aber dennoch reale Wahrheit, wie sie mir schon so oft in Ländern der "Dritten Welt" begegnet ist, ob es zum Beispiel in Colombo (Sri Lanka), Caracas (Venezuela), San Jose (Costa Rica) Bogota (Kolumbien) oder auch Panama City (Panama) der Fall war. Es ist überall das gleiche Bild: Reichtum und absolute Armut oder Erste und Dritte Welt, liegen manchmal sehr nah beieinander, manchmal selbst nur durch eine Straße getrennt.

Vielleicht aber zunächst einmal ein paar Ausführungen zur Geschichte der "Ältesten Stadt der Neuen Welt".

Zwischen 1496 und 1498 errichtete der Bruder von Kolumbus, Bartolome Colon, mit korrektem Namen hieß der Entdecker der Neuen Welt ja Christobal Colon, auf Geheiß seines Bruders am Ostufer des Rio Ozama eine neue Siedlung, die Isabela Nueva getauft wurde. Diese Niederlassung wurde aber bereits im Jahre 1502 von einem Wirbelsturm wieder vernichtet, so dass ein kompletter Neuaufbau erforderlich wurde. Der zum neuen Gouverneur ernannte Nicolas de Ovando errichtete die Siedlung aber diesmal auf dem westlichen Uferstreifen des Stromes. Diese erhielt dann den Namen Santo Domingo de Guzman, nach dem Gründer des ersten Dominikanerordens.

Santo Domingo erlebte einen schnellen Aufstieg: Im Jahre 1504 wurde die Niederlassung Sitz des ersten bischöflichen Bistums der Neuen Welt und nur 5 Jahre später schon Hauptstadt von Neu-Spanien (Nueva Espana). Vom spanischen Königshaus wurde Diego de Colon, Sohn des Kolumbus erster Vizekönig des spanischen Vizekönigreiches. Unter seiner Regie wurde auch der Aufbau der Stadt im schachbrettartigen Muster vorgenommen, deren Form später vielen anderen Kolonialstädten in Lateinamerika zum Vorbild diente und vielfach nachgeahmt wurde.

Unter Diego de Colon entwickelte sich Santo Domingo schnell zum führenden Handelszentrum und zum Ausgangspunkt für neue Eroberungen der spanischen Kolonialherren im lateinamerikanischen Raum. Diese Entwicklung stockte jedoch mit der Entdeckung neuer und größerer Goldfunde in Mittel- und Südamerika, so dass es die die goldhungrigen Spanier schnell weiter zog. Im Jahre 1535 musste Santo Domingo auch seinen Titel als Hauptstadt von Neuspanien an Mexiko (heute Mexiko-City) abtreten. Da die Stadt danach nicht mehr so gut bewacht wurde, nutzten dies viele europäische Piraten, um Santo Domingo zu überfallen und zu plündern. Höhepunkt dieser Attacken war 1586 der Überfall des britischen Freibeuters Francis Drake, der die Stadt nicht nur ausplünderte, sondern hinterher auch noch durch ein Großfeuer dem Erdboden gleichmachte. Der Pirat wurde später für seine ruhmreichen Taten vom englischen Königshaus mit dem Adelstitel "Sir" ausgezeichnet. Von diesem Schlag erholte sich Santo Domingo nur schwerlich; hinzu kamen noch einige verheerende Erdbeben, die die Stadt in ihrer Entwicklung immer wieder zurückwarfen, so dass die Stadt über mehrere Jahrhunderte nur noch ein Schattendasein fristete.

Einen neuen Aufschwung erlebte die Metropole erst im 19. Jahrhundert, zu Beginn des Zuckerbooms. In diese Zeit (1844) fiel auch die Staatsgründung durch den Diktator Trujillo, der Santo Domingo in Ciudad Trujillo umbenennen und zu einer Weltstadt machen wollte. Unter seiner Herrschaft sind auch großzügige Prachtbauten und aufwendige Straßen entstanden. Unter anderem auch der prächtige Uferboulevard Malecon.

Nach dem tödlichen Attentat auf den Diktator im Jahre 1961 folgten für das Land und auch für die Hauptstadt einige turbulente und hektische Jahre (u. a. Besetzung durch die USA), bis Joaquin Balaguer im Jahre 1966 die Regierungsgeschäfte übernahm und einen weiteren Ausbau der Hauptstadt einleitete. Balaguer ist übrigens erst Mitte 2002 verstorben. Unter seiner Regie erfolgte dann der weiter Auf- und Ausbau der Stadt bis hin zum heutigen Stand einer Millionenstadt. Unter seine Regie fiel zum Beispiel auch die Errichtung des Kolumbusgrabmals Faro de Colon, zu dem ich im weiteren Verlauf dieses Berichtes noch kommen werde.

Heute hat Santo Domingo zwischen 3,5 und 4,5 Millionen Einwohnern, eine genaue Zahl gibt es nicht und kann auch aufgrund der ständigenZuzüge durch die Landflucht wohl kaum genau ermittelt werden, mit allen Vor- und Nachteilen einer lateinamerikanischen Millionenstadt.

Wie schon zuvor gesagt, merkt man die Nähe der Hauptstadt schon kilometerweit, bevor man diese erreicht. Es wird zunehmend hektischer, der Verkehr nimmt zu und die Häuser werden höher. Unser erster Besichtigungspunkt in Santo Domingo sollte das Acuario Nacional in der Avenida Espana sein. Hier kann man die karibische Unterwasserwelt (Flora und Fauna) gefahrlos besichtigen. Entgegen der offiziellen Ankündigung (täglich geöffnet von 10.00 bis 17.00 Uhr) ist montags jedoch Ruhetag, so dass wir vor verschlossenen Türen standen und weiterfahren mussten.

Danach waren die Natursteingrotten von Tres Ojos, dies bedeutet drei Augen, unser nächstes Ziel, gelegen in der Avenida Las Americas und geöffnet täglich ebenfalls von 10.00 und 17.00 Uhr. Die Grottendecke ist im Laufe der Jahre teilweise eingestürzt, so dass sich in den Jahren eine dschungelartige Natur, die teilweise unter der Erde und teilweise im Freien liegt, entwickelt hat. Man hat manchmal den Eindruck, sich in einem unterirdischen Regenwald befindet. Hier leben viele Fledermäuse, tropische Vögel wie zum Beispiel Kolibris und viele Wasserschildkröten. Hauptattraktion der Grotten sind jedoch die drei unterirdischen Seen, daher auch der Name "drei Augen", die teilweise unter der Höhlendecke, aber auch zum Teil im Freien liegen. Die Natursteingrotten sind in jedem Falle einen Besuch wert.

Unsere weitere Besichtigungstour innerhalb Santo Domingos führte uns zum Faro de Colon, dem Leuchtturm des Kolumbus und zum 500. Jahrestag der "Entdeckung Amerikas" im Jahre 1492 durch den unter spanischer Flagge segelnden Kolumbus errichtet, wurde der Betonkoloss bis zur feierlichen Eröffnung im Jahre 1992 errichtet.

Land und Leute
Cabarete und Playa Sosua
Hotel LTI Sol de Plata Beach Resort
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Autor: Johannes Bachkhaus
erstellt: 29.07.2004
gelesen: 5088 mal
Stichworte: Dominikanische Republik, Strand, Insel
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