Der JakobswegSüdlich von Osorno besuchen wir in Fromista mitten in einem riesigen Getreideanbaugebiet, das dieser Stadt den Namen gegeben hat, ein Kleinod romanischer Baukunst in Spanien, nämlich die Kirche San Martin. Wieder zitieren wir aus unserem Führer:
"das Besondere neben der Harmonie aller Proportionen sind die Dachbalkenkonsolen...mit über 300 Skulpturen...ein Panoptikum skurriler Köpfe, Fratzen, Masken und Dämonen.."
Wir fotografieren um die Wette mit einer Gruppe japanischer Touristen, die sich genau so wie wir an diesem herrlichen Kunstwerk freuen können.
In Carrion versäume man nicht die Kirche Santa Maria mit den irgendwie überraschenden aber auch gewaltigen Stierköpfen am Portal und die Jakobskirche, welche sich mit einem Handwerkerportal schmückt.
Etwas weiter sehen wir links neben der Straße eine recht verfallene Kirche. Wahrscheinlich handelt es sich bei Terradillos de los Templarios um eine Gründung des Templerordens.
Der Höhepunkt des Tages, ja, dieses ganzen Abschnittes unserer Tour ist wohl die 1000-jährige romanische Kirche San Miguel de la Escalada. Oberhalb der Kirche finden wir einen traumhaften Platz.
Es ist herrlich, einen Spaziergang um dieses Kleinod zu unternehmen, durch die Felder und bei den ersten Tropfen eines Gewitters unter den Arkaden Schutz zu finden. Eine schlechterdings vollendete Harmonie der Proportionen, Eleganz der Säulen und nahezu schmucklosen Klarheit der Linienführung.
Wegweiser, Jakobsweg Immer wieder begegnen wir Wegweisern mit dem Muschelsymbol für Wanderer, Fahrradfahrer oder auch für motorisierte Freunde des Jakobsweges.
Sie führen uns schließlich zum Ziel unseres zweiten Abschnittes in Spanien, nach Leon, der schönsten Stadt des Pilgerweges. Zunächst statten wir der Klosteranlage von San Isidoro einen Besuch ab; hier haben die Pilger aller Zeiten eine Ruhestätte gefunden.
Wir genießen die Stadt mit ihren verwinkelten Gassen, den anheimelnden Plätzen, die Arkaden und die herrlichen dichten Bäume davor, die Brunnen, Cafes und kleinen Kneipen mit ihren bunten Sonnenschirmen. Und die Menschen natürlich, sie scheinen uns etwas gelassener, freundlich, weniger hektisch als sonst. Es ist einfach schön, hier zu sein und dann in die Kathedrale zu gehen: Santa Maria de Regla.
Ich verspüre so etwas wie Staunen, Ehrfurcht und Bewunderung über diese Verbindung von Architektur und dem Licht, das durch die schlanken bunten Kirchenfenster dringt, die sich vor denen von Chartres nicht zu verbergen brauchen.
Wir lassen uns Zeit für diese Stadt, ehe wir uns erneut nach Westen wenden zur letzten Etappe auf dem Jakobsweg nach Santiago.
Anreise durch Frankreich Abschnitt 1: bis Burgos Abschnitt 3: bis Santiago
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