Der JakobswegAbschnitt 3: bis Santiago Unser Weg führt uns über Astorga nach Ponferrada.
Dort in Astorga hat es einmal mehr als 20 Hospitäler gegeben; ein Hinweis auf die Bedeutung dieser alten, von Römern gegründeten Handelsstadt am Jakobsweg.
Portomarin, San Nicolas Die Eisenbrücke (Pons ferrate) gab der Stadt Ponferrada ihren Namen. Hierher zogen sich die letzten Templer zurück, wovon heute noch die gewaltige Ruine ihrer Festung zeugt.
Dann aber eine ganz besondere Kuriosität: über kleinere Straßen suchen und finden wir jenseits eines (neuen) Stausees das Städtchen Portomarin. Seine Gebäude wurden zu einem Teil "versetzt", als die ursprüngliche Stadt 1960 in dem neu aufgestauten See versank.
Hierbei entstand auch ein zweites Mal die etwas klobige Wehrkirche San Nicolas, wobei man exakt alle Steine numeriert und vorsichtig abgetragen sowie beim Wiederaufbau dann an gleicher Stelle erneut ein- bzw. zusammengefügt hat.
Ähnlich wie dieser Kirche ist es auch anderen Bauwerken ergangen, sodaß man nun auf dem Hügel über dem See durch ein eigenartiges Gemisch alter und neuer Gebäude spazieren kann.
Wir folgen unserer literarischen Führerin etwas abseits des Weges zu einer romanischen Klosterkirche mit etwas verblaßten Wandmalereien.
Trutzig steht die Kirche in Villar de Donas zwischen verfallenden Mauern. Die weidenden Kühe lassen sich von uns nicht stören. Auch die Dorfbewohner scheinen uns nicht wahrzunehmen:
eine Oase absoluter Ruhe.
Vorratsspeicher in Galicien Am Wegesrand typische Getreidespeicher mit den runden, weit überkragenden Steinen auf den tragenden Säulen zum Schutz gegen räuberisches Getier.
Endlich fahren wir in Santiago de Compostela ein. Wir parken und wollen wenigstens die allerletzte Strecke unseres Weges zu Fuß gehen. Hin zur gewaltigen Kathedrale von Santiago, der letzten Ruhestätte des Heiligen Jakobus, dem Ziel von Millionen Pilgern und Besuchern vor uns.
Ein gewaltiges Sprachengewirr und Menschengewimmel, lange Warteschlangen vor der Gruft des Heiligen, das Klicken der Photoapparate, die Rufe und Erklärungen der Führer passen nicht recht zu der grandiosen Würde des sakralen Raumes.
Erst gegen Abend, wenn die Besucherströme etwas abgeebbt sind und der Portico de la Gloria nicht mehr so umlagert ist, kehrt ein wenig Ruhe ein und wir finden Zeit für die Krypta, die Schatzkammer, die Seitenkapelle und die Besichtigung des Hauptaltars. In der beginnenden Dämmerung faszinieren mich die weit in die Kirche hinein ragenden Orgelpfeifen ganz besonders.
Dann zieht uns die umtriebige Stadt in ihren Bann mit weiteren lohnenden Zielen bis wir ein weiteres Mal zur Kathedrale laufen und nun Kreuzgang, Balkone und Terrassen besichtigen, die einen herrlichen Rundblick auf die Umgebung gestatten.
Am westlichsten Punkt von Spanien, am "Ende der Welt" in Finisterre am Atlantik geht die höchst interessante Fahrt entlang des so eindrucksvollen Jakobsweges zu Ende.
Aber auch die Rückfahrt an der Nordküste Spaniens hält für uns weitere Naturschönheiten, historische Bauten, gastfreundliche Menschen und interessante Erlebnisse und Begegnungen bereit. Wir freuen uns natürlich auf diesen letzten Teil der Reise, von dem vielleicht später einmal die Rede sein wird.....
Anreise durch Frankreich Abschnitt 1: bis Burgos Abschnitt 2: bis Leon
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