Mallorca ist nicht nur Ballermann, sondern eine Insel der KontrasteMallorca ist so abwechslungsreich und vielseitig. Wir sind begeistert. Allerdings sollte man die Bettenburgen der „Ballermänner“ großräumig umfahren. Dann kann man einen Spitzenurlaub genießen.
Vorab muss ich leider erst einmal etwas Kritik an einigen deutschen Touris loswerden, für die ich mich jetzt noch schäme, welche in Badelatschen und viel zu kurzen T-Shirts, bei denen der Bierbauch herausschwabbelt, zum Essen erscheinen und dann auch noch das Personal anmotzen. Wirklich oberpeinlich. Was man auf Mallorca an Verhaltensweisen einiger deutscher Touristen zu sehen bekommt, ist kaum zu überbieten.
Zum Glück sind wir keine Hotelabhänger und haben für die gesamte Woche einen Mietwagen, mit dem wir die Insel ausgiebig erkunden. Den ersten Tag fuhren wir zum Cap de Formentor und waren überrascht, welche Ausmaße die Steilküste auf Mallorca hat.
Auch wenn die Strände für Ende September noch recht voll sind, findet man immer irgendwo eine ruhigere ebenfalls traumstrandmäßige Alternative. Von den Calas (Buchten), welche türkis bis bläulichgrün funkeln, gibt es viele. Die haben es uns wirklich angetan. Echte Urlaubsszenerie, wobei uns die Cala Agulla mit anschließender Wanderung zum Ausblick Piug de Son Jaumell mit am besten gefiel.
Mit unserem Ort Cala Ratjada an der Ostküste haben wir einen Glückstreffer gelandet. Tolle Standpromenade mit einladenden Bars und Cafès, in denen man die Abende direkt am Meer hervorragend ausklingen lassen kann. Die Strandpromenade umgibt den gesamten Ort und bietet wunderbare Wandermöglichkeiten zum Leuchtturm und den umliegenden Calas.
Ein absolutes Muss ist die Fahrt durch das Gebirge, von Pollenca bis Paguera mit Abstecher zum Torrent de Pareis (die tiefste Schlucht der Balearen) über die Serpentinenstraße Sa Colobra und vorbei an den vielen motivreichen Künstlerörtchen mit verträumten südländischen Gassen.
Auch Port de Söller und die zahlreichen Miradors (Ausblicke) müssen unbedingt auf dem Programm stehen. Diese Tour ist umfangreich und sollte deshalb auf zwei bis drei Tage verteilt werden, da die Ortschaften schon alleine reichlich Flair ausstrahlen. Man möchte sich für die Stadtbesichtigungen ausgiebig Zeit nehmen. Hervorzuheben wären Valldemossa und Deià .
Weiter in Richtung Südküste nach Santanyi macht das Örtchen Cala Figuera Lust darauf zu verweilen. An der Cala Llombards hat man ein tolles Panorama auf das Meer und die Steilküste, welche am Brandungstor Es Pontas besonders sehenswert ist.
Die Kathedrale von Palma, welche ich verbotener Weise auch von innen ablichtete, ist wohl vormittags am stimmungsvollsten, wenn das Licht seitlich in das Hauptschiff fällt. Die Fensterrose (aus 1236 farbigen Glasstücken zusammen gesetzt) gilt als die größte der Welt. Außer der Altstadt - fanden wir - hat Palma nicht so viel zu bieten.
Romantiker sollten die Coves del Drac (Drachenhöhle) bei Portocristo besuchen, in der Lichtspiele und Konzerte auf einem unterirdischen See der Höhle in herannahenden Booten aufgeführt werden.
|